Auch das 'daily capping' wird berücksichtigt, also die Begrenzung der Gebühren ab einer gewissen Fahrtanzahl. Somit sind Day und Weekpasses (allein oder auf Oyster) nur noch in Spezialfällen sinnvoll, meines Erachtens.
...solange man - als Ortsunkundiger - keinen Fehler macht.
Und das ist nicht immer so ganz einfach.
Ich glaube, ich bin beispielsweise diese Woche auch reingefallen auf die
hier beschriebenen nicht vorhandenen Sperren in Waterloo von der Waterloo&City-Line. Leider findet man die
journey history für Oyster nicht online ohne Registrierung eines Accounts. Was wiederum eine UK-Adresse, Passwörter etc. erfordert. Von der Guthabenveränderung her vermute ich aber, sie haben mir gleich den Maximalpreis aufgebrummt und
Cap verweigert.
Ansonsten gab es ausserhalb der Hauptverkehrszeiten relativ viele offene Sperren, bei denen man natürlich als Nicht-Pass-Nutzer das
tapping nicht vergessen darf, während andere einfach durchlaufen. Gilt insbesondere auch wieder am Ausgang. Bzw. in Aussenbezirken ist dann nachts schon mal ein "neuer" anderer Ausgang ganz ohne Sperranlagen geöffnet, wo (analog wie in Waterloo) der Leser dann nur noch irgendwo an der Seite, ggf. im Dunkeln steht. OK, den kann man suchen, wenn man es weiss, aber...
Dann hatte ich noch den schönen Spezialfall des Schienenersatzverkehrs mit Bussen. Gut, da wies das Servicepersonal noch drauf hin, dass man am Bahnhof eintappen sollte, bevor man in den Bus auf dem Vorplatz einsteigt. Kein Problem.
An der Endhaltestelle des Ersatzbusses, wiederum vor dem Bahnhof an der Strassen, waren beim Umsteigen auf die Bahn waren dann allerdings wieder Sperren. Wenn man da nun nochmals
eintappt... bekommt man, wenn ich es richtig verstehe, vermutlich eine nicht komplettierte Erstreise zum Maximalpreis aufgebrummt (die auch nicht cap-wirksam ist), um dann eine zweite neue Reise anzufangen.
Deshalb meinte der Mitarbeiter an der Ausgangshaltestelle auch, ich solle beim Umsteigen auf die Bahn eben "nichts tun" mit der Oyster Card (klar, dann geht das System ja auch auf: ich tappe am Ausgangsbahnhof einmal ein, und am Zielbahnhof einmal aus, unabhängig von der Busersatznutzung). Diese Information wiederum habe ich allerdings nicht "automatisch" bekommen, sondern nur durch aktive und "mitdenkende" Nachfrage. Praktisch gesehen hiess das, dass ich am Umsteigebahnhof mich dann auch wieder an das Servicepersonal wenden musste, damit sie mir die Sperre manuell ohne Eintappen öffnen... gut, dass da auch eine Dame vorhanden und gerade ansprechbar war.
PS: Zum Kontext: ist nicht so, als sei ich jetzt in London lange oder viel rumgefahren. Sind Beobachtungen weniger Tage.
Sehe gerade, dass der Beitrag länger geworden ist (eigentlich ein Fall für den Oyster-Thread)
Was ich damit sagen will: selbst als halbwegs aufmerksamer Normalsterblicher ist es möglich, Fehler zu machen. Diese kann man ggf. zwar korrigieren lassen - aber das kostet wiederum Zeit, ggf. Geld (dass man einen Ansprechpartner kontaktieren kann) und mehr als nur einfache Englischkenntnisse.
Ich könnte mir vorstellen, meiner Familie oder auch vielen Freunden
einfachheits- und sicherheitshalber lieber einen Pass zu empfehlen.
Um allerdings noch was positives zu sagen und zum Thema zurückzukommen: Für PayPass-/PayWave-Karten kann man die
journey history anscheinend auch ohne Anmeldung für 7 Tage zurück online anschauen.