Flight Review
QR 70, FRA-DOH, Business
Eintreffen am Airport 2,5 Stunden vor Abflug. Check In war sauber organisiert mit klar ausgewiesenen Priority Schaltern und roten Teppichen an selbigen. Keine Wartezeit, während beim Y-CI eine lange Schlange zu sehen war. Durchführung durch Fremd-Personal, aber deutliche Präsenz von QR-Mitarbeitern. Sitzplatz neben mir wurde geblockt und ein First Class Tag am Gepäck angebracht. Für das Handgepäck hatten sie nur die C-Variante oder den „Premium Cabin“ Anhänger.
Siko war (wie in FRA üblich) schlecht organisiert. Es war eine Priority Lane ausgewiesen, aber der Scanner an selbiger nicht besetzt. Unnötige Wartezeit von 3 min, bis diese Lane endlich in Betrieb genommen wurde. In der Y-Schlange war aber auch reger Betrieb, ein Wechsel wäre nicht schneller gewesen.
Die AC-Lounge war wie immer konstant überdurchschnittlich, es gab Omelett, Baked Beans und weitere Warmspeisen sowie eine akzeptable Auswahl an kalten Snacks und ordentlichen Cappuccino. Die Lounge wurde hier im Thread schon zwei Mal vorgestellt, daher erspare ich mir weitere Ausführungen.
Das Boarding begann exakt zeitgerecht, war aber nicht gut organisiert. Priority und Y Boarding erfolgten zeitgleich an zwei verschiedenen Schranken und beim Y-Ausgang wurde früher begonnen. Zwar gab es eine eigene Fluggastbrücke für C, was angesichts eines Platzes in zweiten Teil der Kabine wenig brachte.
Positiv fiel hingegen sowohl der Wunsch eines angenehmen Flugs durch die Gate Agentin als auch die freundliche Begrüßung an Bord auf. Diese erfolgte auf Deutsch (FA sah den Pass, ich habe die Bord- und Statuskarte in der Passhülle).
Sitz 6A wurde eingenommen, Sitz B und die beiden Sitze im Mittelblock blieben frei. Überhaupt waren in der hinteren 18er-C-Kabine nur 10/18 belegt, sodass sich ein insgesamt relativ ruhiger und privater Eindruck ergab. Trotz Behinderung durch das Y-Boarding (NB: ich konnte etliche Anzugsträger sowohl in C als auch in Y erspähen) erfolgte der Pre Departure Service rasch und professionell. Das Sakko wurde ins Kabinett verbracht und ein Brics Amenity Kit gereicht, zusammen mit Speise- und Weinkarte. Kurz danach Lemon Mint und Hot Towels.
Kurze Zeit später kam der extrem freundliche CSD, der halbwegs passabel Deutsch sprach, einige Begrüßungsformeln vorbrachte und später auch eine allgemeine Ansage auf Deutsch vornahm. Insgesamt ist etwas zu bemängeln, dass auf dem gesamten Flug eher selten die namentliche Ansprache und nie der Doktortitel verwendet wurde.
Die Menü-Präferenzen wurden noch vor dem Start aufgenommen. Trotz später Position in der Reihenfolge der Aufnahme stand neben VLML erneut das gesamte Spektrum der regulären Karte zur Verfügung. Ich orderte den Brotkorb und die Suppe von der regulären Karte, die Pasta aus dem VLML und Früchte (NB: Dine on Demand System und allgemeine Amenities wie großformatige Stoffservietten etc.) werden nach etlichen Flight Reviews als bekannt vorausgesetzt).
Die Weinkarte war gegenüber dem letzten QR-Flug im März fundamental überarbeitet. Ich bestellte neben einem Pineapple Margarita Mocktail den neuen Sauvignon Blanc und den neuen Sauternes.
Vor dem Abflug gab es noch einen Zeitungs-Service. Deutsche, englische und arabische Exemplare waren vorhanden.
Den Sitz selbst habe ich in diesem Thread schon mehrfach bewertet und seine Stärken und Schwächen benannt. Für einen Tagflug ist die Bettlänge hier nicht ganz so entscheidend, positiv fiel der große und nach vorne verschiebbare Tisch auf.
Gate Departure war pünktlich, der Takeoff dann doch leicht verspätet.
17 min nach dem Start wurden die geschätzten warmen Nüsschen auf Porzellan aufgetragen, zusammen mit dem Mocktail. 12 min später folgte der Brotkorb, welcher u. a. ein exzellentes Brötchen mit getrockneten Tomaten enthielt. Zudem wurde ein Amuse Bouche gereicht, Mini-Falafel für Vegetarier. Kleiner Abzug, da die verbale Deskription des Gebotenen erst nach Konsultation einer Liste gelang.
2 min nach dem Brotkorb folgte die „Roasted Red Pepper & Tomato Soup“. Schön präsentiert und geschmacklich hervorragend.
Die Pasta zum Hauptgericht war ebenfalls ordentlich präsentiert und geschmacklich vielseitig, vielleicht etwas zu fettig. Überdurchschnittlich auf jeden Fall, aber nicht meine bisher beste Pasta im Flieger. Da hatte das WAW-DOH-Segment im Dezember (im ICN/PVG Bericht) andere Maßstäbe gesetzt.
Das Einschenken des Weins wurde adäquat zelebriert mit Probeschluck. Der Sauvignon Blanc vermochte zu gefallen, intensive Blume, rund am Gaumen, langer Nachklang. Ansonsten wirkte der Service sehr professionell, aber für meinen Geschmack etwas zu wenig persönlich.
Nach Beendigung des Mahls (Früchte, Sauternes und Cappuccino sollten vor der Landung gereicht werden) wurde rasch abgetragen, Godiva-Pralinen und Hot Towel folgten.
Der Zustand der sodann benutzten Waschräume war einwandfrei, ein Seat Cover eingelegt und desinfizierende Tücher lagen bereit, ebenso Rasier- und Zahnpflege-Kits und die üblichen Pflegeprodukte. Kamm fehlte erneut.
Anschließend arbeitete ich am Notbook und sah eine Doku im IFE. Währenddessen gab es regelmäßig Durchgänge mit Fragen nach Getränkewünschen.
90 min vor der Landung wurde die bestellte Obstplatte aufgetragen. Sie war schön angerichtet, aber das auch in der Vergangenheit schon beobachtete Problem mit einer etwas zu harten Ananas musste konstatiert werden.
Der neue Sauternes war ansprechend, allerdings gefiel mir der vorherige etwas besser. Der Cappuccino war wie immer perfekt.
Beim erneuten Besuch des Waschraums war erneut alles in perfektem Zustand.
Die Ladung erfolgte 10 min verspätet, Gate Arrival 20 min verspätet, das kostet leider einen Punkt.
Al Maha Service stand bereit und geleitete mich ohne Transfer Screening zur Safwa Lounge und wird mich auch wieder dort abholen und zum Gate bringen, das wurde offensichtlich positiv enhanced.
Bewertung für einen 5- bis 7-stündigen Flug in C:
Ground Handling: 8/10
Hard Product und Zustand der Kabine (3x): 6/10
Mahlzeiten (2x): 9/10
On-Time Performance (2x): 8/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 10/10
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 10/10
Service / Crew (2x): 8/10
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 9/10
IFE: 9/10
Statusanerkennung / Statuswürdigung (falls vorhanden): 8/10 (blockierter Nebensitz und Al Maha Service, allerdings keine besondere Dankformel oder Statuswürdigung durch CSD)
Zusatzpunkte (z. B. für Bar, Snack-Auslage, Champagner > 100 €, besondere Amenities): keine
Gesamtwertung: 8/10
Fazit: Insgesamt gibt es bei diesem Segment außer der fehlenden 1-2-1 Hardware und der leicht verspäteten Ankunft nur wenig zu beanstanden. Durchweg schmackhafte Verpflegung, reibungslose Service-Abläufe, neue und sehr überzeugende Weine, freier Nebensitz und das übliche hohe Niveau der QR-Amenities. So sollte es sein.