100% Zustimmung.
Ein teures Filialbankkonto als Zweitkonto vergammeln zu lassen, ist sinnfrei.
[...]
Warum sollte ich das technisch beste Konto mit bestem Service und bester Reputation als Zweitkonto nutzen?
Genau das tue ich, und es ist gut so. Bei mir hat jede Sparkasse oder Volksbank spätestens nach zwei oder drei Jahren ganz massiv und rücksichtlos an der Preisschraube gedreht. Vor allem zu Coronazeiten haben es die Sparkasse und Volksbank mit rechnerisch knapp 18€ pro Konto geschafft den Vogel ganz abzuschießen. Das war zu einem Moment, in dem ich aus beruflichen Gründen gar nicht die Zeit hatte, mich mit Kontosuche und Wechsel zu beschäftigen. Kurzum: Mein Ausgabenkonto (N26 seit der ersten Stunde) wurde eben zum Hauptkonto. Sparkasse und Volksbank schauten in die Röhre und bekamen die Kündigung. Seither nutze ich die Sparkasse nur noch wegen der Ehzeh-Karte, die man in Schland unbedingt braucht (Sparkasse eigentlich nur wegen Apple Pay, ansonsten könnte es auch jede andere sein). Und wenn mir die jeweilige Sparkasse dann zu teuer wird wechsle ich eben zu einer anderen mit billigerem Onlinekonto. Ich habe an dem Konto ja keine Abhängigkeiten mehr.
Ich zweifle auch daran, dass die Sparkasse technisch besser ist oder brauchbareren Service hat. Die Sparkasse Berlin hat es beispielsweise in zwei Jahren nicht hinbekommen, dass die Girocard in Apple Pay funktioniert. Das wenig freundliche Personal schob die Schuld dabei schnell auf mein iPhone - bei insgesamt drei unterschiedlichen Geräten. Auch reitet man da aktuell weiter das tote Pferd V-Pay, anstatt auf Visa Debit zu migrieren. Auch die App wirkt alles andere als modern. Sie ist überschüttet mit ablenkendem Müll - Designentscheidungen aus den 90ern. Und die ein oder andere nicht funktionierende Kartentransaktion wegen "Wartungsarbeiten" hatte ich mit den Sparkassen auch. Aber zugegeben: nicht so viele wie bei der Postbank. Was bei allen Sparkassen aber immer gut funktioniert hat waren Werbepost, -Anrufe und unzählbar viele Mails. Man wird ja zugeschüttet mit SPAM, bei einigen auch wenn man es explizit verbietet... Insgesamt wirkt das alles schon arg marode für den teueren Preis.
N26 hingegen ist seit 10 Jahren preisstabil - es kostet mich nichts. Am Featureset hat sich auch nicht groß was geändert. Für alte Kunden gibt es auch weiterhin keinen Negativzins oder gebühren für Karten. Das UI ist modern und einfach bedienbar. Die Karte ist gut konfiguriert und funktioniert problemlos. Und der Support, den ich in 10 Jahren zwei Mal brauchte, war gut - wenn auch in arg gebrochenem Deutsch. Und auf eine vermeintlich schlechte Reputation hat mich noch niemand aufmerksam gemacht, auch wenn es immer laut in Medien und Foren krakehlt wird. Das Produkt funktioniert zuverlässig und stabil und kann problemlos als Hauptkonto eingesetzt werden. Tun übrigens die meisten meiner Kollegen auch. Ich bin im IT-Sektor unterwegs und da gibt es eben auch viele Expats, denen gebräuchliche Banken in Deutschland einfach zu bürokratisch sind. Die haben quasi alle N26. Und die deutschen Kollegen habens auch, damit sie im Ausland nicht von den Gebühren ihrer Sparkassen und Volksbank Karten erdrückt werden.