Spekulationen über Airlinepleiten

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global2011

Erfahrenes Mitglied
04.06.2011
1.480
989
Ich werfe mal die mexikanische Interjet in den Raum:

  • seit jeher Probleme mit den Sukhoi Superjets (die meisten schon seit 2018 stored, der Rest seit Q1 2020)
  • mittlerweile umgerechnet 115 Mio. € Schulden beim mexikanischen Staat
  • der/die Leasinggeber haben sich in den letzten Tagen 23 (!) A320/A321 (ceo und neo) zurück in die USA geholt

Ein Großteil der ehemals über 60 Maschien umfassenden Airbus-Flotte ist mittlerweile von den Leasinggebern zurückgeholt worden. In Mexiko stehen wohl nur noch eine Handvoll A320/A321, allesamt inaktiv in den letzten Tagen.

Stand heute wird der inner-mexikanische Flugverkehr mit 2 reaktivierten Superjets (XA-VAS und XA-VER) aufrecht erhalten.
 

Eastside

Erfahrenes Mitglied
21.03.2009
7.189
2.120
DRS, ALC
Ist zwar keine Airline, aber drohende Insolvenz von Hertz.
Guidants meldet:

Vorbörsliche Verlierer: Hertz -15,0 % bei $3,0 - drohende Insolvenz.
 
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Vodookay

Reguläres Mitglied
02.03.2019
37
0
Comair geht in den Gläubigerschutz, mal sehen ob da eine Sanierung klappt

https://www.aerotelegraph.com/auch-comair-in-glaeubigerschutz

Customers with existing bookings will be able to rebook flights within 12 months of their departure date.
There will be no charge for any changes made before 1 November 2020.

https://www.comair.co.za/media-room...ue-in-response-to-unprecedented-circumstances

Betrifft vermutlich auch viele Touristen, die mit KULULA bzw. Britisch Airways in SA unterwegs gewesen wären.
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.104
1.410
Ist das der richtige Thread für das Folgende?

Die FT geht davon aus, dass a) Social Distancing auf Flügen kommen muss/wird und das zu Leerquoten von 75% oder gar 80% führen wird. Und b) dass Fluglinie die Preise deswegen mehr als verdreifachen müssten als Kompensation. Und das wiederum Passagiere abschreckt.


https://www.ft.com/content/2d6c81cb-c45a-4be9-8503-d207111a3fad

(...)

These numbers are far below the 70-75 per cent load factor Iata, the industry’s trade body, reckons airlines need to break even. Slashing payroll bills — even with the thousands of job cuts being announced almost daily — will not begin to cover a shortfall that wide. Six European airlines, including Virgin Atlantic and Lufthansa, have under five months of liquidity left, according to according to analysts at Redburn.

In order to square on-board social distancing with profitability, airlines would need to jack up ticket prices threefold. Thus a London-Dublin hop, now advertised at €23.46 on Ryanair, would need to rise to a far from discount €70; a British Airways London-Hong Kong return currently advertised at £551 would need to tip £1,600. Of course, the more prices rise, the fewer the passengers.
 
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DUSZRH

Erfahrenes Mitglied
04.11.2018
2.070
1.512
Wobei FR ja einen Großteil via Ancillaries macht, die sich dann auch vervielfachen müssten.

Weitergehend ist die Rechnung natürlich viel zu vereinfacht, da Steuern und Gebühren nicht mitsteigen.
 

190th ARW

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
1.445
854
Es soll Länder geben, da müssen die Menschen den wirtschaftlichen Tatsachen dieser Krise leider Gottes in die Augen schauen da es keinen Staat gibt, der sich, nur um die Bevölkerung in Schach zu halten, ins unermessliche verschuldet und suggeriert, es wäre unendlich Geld für jeden da.

... nicht alle versuchen ihre soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wahrzunehmen.
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.442
1.520
MZ
ins unermessliche verschuldet und suggeriert, es wäre unendlich Geld für jeden da.

Wenn Kanada doch immer so sparsam mit den finanziellen Ressourcen war, warum ist dann die Staatsverschuldung (vor Corona) bezogen auf das aktuelle BIP dann deutlich höher (Kanada: ca: 81 %, Deutschland: ca. 60 %)? Zumindest von unermesslichen Schulden kann ich da (noch) nichts erkennen.

Übrigens wurde die LH (bisher) gar nicht so sehr gepampert oder ist die Staatshilfe heute mit 0% Zinsen und ohne Staatsbeteiligung verkündet worden?
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.746
2.566
FRA
... nicht alle versuchen ihre soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wahrzunehmen.

Interessante Einstellung.

Es ist Steuergeld! Und es ist eine massive Verschuldung, die die Bundesrepublik auf sich nimmt, die spätere Generationen bezahlen müssen. Wegen diesem ganzen Geldregen werden wie alle mal nur ein paar EUR Rente bekommen.

Soziale Verantwortung ist es, wenn ein Unternehmer aus seinem Privatvermögen Geld nachschiesst in der Krise um Arbeitsplätze zu sichern.

Wenn man aber den Kunden (die eventuell auch von der Krise betroffen sind) einfach das Geld für stornierte Flüge nicht erstattet und sich Milliarden beim Staat holt um einen viel zu großen und zu teuren Apparat aufrecht zu erhalten, dann ist das höchst UNSOZIAL.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481

mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.614
678
Ach. Solche Einstellungen gabs schon immer und wird's auch weiterhin geben. In der Regel in einem Tal, zwischen zwei Krisen.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.438
3.420
Es ist Steuergeld! Und es ist eine massive Verschuldung, die die Bundesrepublik auf sich nimmt, die spätere Generationen bezahlen müssen. Wegen diesem ganzen Geldregen werden wie alle mal nur ein paar EUR Rente bekommen.

Soziale Verantwortung ist es, wenn ein Unternehmer aus seinem Privatvermögen Geld nachschiesst in der Krise um Arbeitsplätze zu sicher

Es geht eben nicht nur um LH. Da hängen zigtausende Arbeitsplätze dran, vom Geschäftsmann bis zum Butterlieferanten, vom Seminarhotel bis zum Putzpersonal. Touristen reisen mit der Bahn weiter etc. Die rettet man mit dem Geld auch und alle zahlen Steuern, ein Teil der Kosten kommt zurück und wenn es ein zinsloses Darlehen handelt, hält sich der Schaden sogar in Grenzen. Was wäre die Alternative? FR? Da brauchen wir nicht einmal über soziale Verantwortung nachzudenken. Überlegen wir mal. Beim Bau kommen rund 70% (CH) der Aufträge von der öffentlichen Hand. Das sind auch Steuergelder. Ob der Geschäftsmann eine möglichst gute Vernetzung mit der Welt und Deutschland hat oder die Bibliothek des Schulhauses nach 5 Jahren bereits wieder komplett umgebaut wird, warum ist das eine nicht okay und das andere okay? Beide Varianten sichern Firmen/Arbeitsplätze, die man besteuert, erstere macht den Standort attraktiver und sichert so Wettbewerbsvorteile.

Wieso soll ein Unternehmer mit seinem privaten Vermögen haften? Sein Geld ist weg, die Firma kommt nicht auf Touren und er steht mit nichts mehr da? Soziale Verantwortung hin oder her, ein paar Millionen reichen da nicht und Reiche sind nicht reich, weil sie ihr Geld grosszügig zur Verfügung stellen.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.438
3.420
Bei den hunderttausenden Restaurants, Cafés, Hotels, Volksfesten usw. hängen auch zehntausende von weiteren Jobs km Großhandel, Handwerk, bei Marketingfirmen usw. dran. Warum nicht die retten?

Weil die Folgen viel kleiner sind. Eine Lufthansapleite würde das Land heftigst durchschütteln, dazu kommt sicher noch eine emotionale Komponente. Warum hat die Schweiz nach dem Swissairgrounding mit Milliarden eine neue Airline aufgebaut? Und das in Rekordzeit, selbst mit Unterstützung der damals stark vertretenen "Neoliberalen", die das ganze Land privatisieren wollten, vom Schulhaus bis zum Krankenhaus? u.a. weil man gewaltige wirtschaftliche Folgen fürchtete.

Zudem, zumindest in CH/ kenne die Situation in D nicht, haben auch Restaurants oder Fussballvereine etc die Möglichkeit auf finanzielle Unterstützung, alle unter mehr oder weniger gleiche Bedingungen. Man rettet irgendwie alles. Warum soll man dann ausgerechnet die für die Wirtschaft des Landes bedeutende Fluggesellschaft fallen lassen?
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.367
873
Weil die Folgen viel kleiner sind. Eine Lufthansapleite würde das Land heftigst durchschütteln, dazu kommt sicher noch eine emotionale Komponente.

Das scheint mir der Punkt zu sein. Beim Thema Lufthansa (wie auch damals bei Swissar) ist eine gehörige Portion Sentimentalität im Spiel. Es spricht ja nun nichts dafür, dass bei einem hypothetischen - und von mir nicht erhofften - Marktaustritt der Lufthansa Deutschland von internationalen Luftverkehr ausgeschlossen wäre. Es gäbe eine Nachfolgegesellschaft, bisherige Wettbewerber würden in die Lücken stoßen. Der Nationalstolz wäre natürlich lädiert, Kartoffelsalatparadiese verschwänden und man müsste sich umgewöhnen.

Bei den Pleiten Arcandor, Schlecker, Praktiker gab es nicht diesen emotionalen Ballast, da ging es halt nicht um sowas Glamouröses wie eine Airline - aber auch Zehntausende Mitarbeiter - mit deutlich maueren Perspektiven.
 
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