Das hängt doch ganz allein an den internen Verrechnungspreisen und an der internen Bewertung einer Meile (Thema Rückstellungen).
Streit um Lufthansa-Flugmeilen - Miles & Less - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Es darf nur keiner auf die Idee kommen, die Meilen einzulösen!!! 2012 (laaaaange her) gab es laut Süddeutscher 200.000.000.000 (200 Milliarden!!!) Meilen auf den Konten. Wenn es Business Return-Flug nach USA 100.000 Meilen kostet, dann sind das 2.000.000 (2 Millionen!!!) Business Class Plätze, die die LH bräuchte. In einem A330 sind (der Einfachheit halber) 40 Sitze - das wären 50.000 Flüge, die man komplett mit Business Class Meilenheinis füllen könnte. Die Lufthansa hat 60 A330/A340 - das wären dann 833 Tage, an denen in allen 60 A330/A340 die Business Class nur mit Meilenfliegern besetzt wäre. Über zwei Jahre!!!
Ein Ticket in der Business Class in die USA kostet im Schnitt 2.500 EUR (wie würde GoldenEye sagen: Allgemein bekannt, dass...). Beim Prämienflug sind 500 EUR Phantasiegebühren zu zahlen. Macht immer noch 2.000 EUR Differenz. 2.000 EUR multipliziert mit 2 Millionen nicht verkaufter Sitze wären 4.000.000.000 EUR (4 Milliarden EUR) entgangene Einnahmen.
Daher Schneeballsystem. Das ganze fliegt nur, solange die Leute ihre Meilen nicht einlösen können (Kapazitätsbeschränkungen) bzw. wollen.
Und extra für GoldenEye, der ja Aeroplan angeführt hat (Börsenwert und tralala) mal der Aktienkurzs von Aimia (ehemals Aeroplan):
Sorry, Du schreibst (teilweise) das Richtige, und ziehst doch die falschen Schlüsse daraus!
1) 200 Mrd. klingt nach viel. Sind aber doch nur - bei 30 Mio. M&M-Kunden - 6666 Meilen pro Nase. Und da nicht jeder gleichmässig 6666 Meilen hat, sondern einige wenige ein paar Hunderttausend, und viele andere ein paar Hundert bis wenige Tausend, wird die Masse der Meilenbesitzer nie in die Situation kommen, für Meilenflüge in die USA einzulösen.
2) Weil dem so ist, werden viele ihre Meilen verfallen lassen. Andere wiederum, weil sie keine bessere Verwendung dafür haben, oder weil sie es nicht besser wissen (meist letzteres) ihre Meilen für Dinge einlösen, bei denen sie nur geringen Gegenwert dafür bekommen. Etwa einen Europa-Eco-Flug (ohne Termindruck gebucht), oder einen Rimowa Alu Premium Collection Multiwheel für günstige 378.000 Meilen. Gerade hier im VFT ist ja einschlägig und ausführlich bekannt (und diskutiert), wie die Gegenwerte sind und wie nicht. 90% der M&M-Kunden jedoch haben keinen blassen Schimmer und sind auch unfähig, zu rechnen.
3) Ein Geschäft, bei dem ich Meilen verkaufe für 1c/Meile, und sie anschließend einlöse für 0,4c, 0,3c, 0,2c oder gar 0,0c ist mit mathematischer Gewissheit profitabel.
4) Du hast das Zauberwort selbst schon genannt, es heißt "Rückstellungen". Wenn ich natürlich die 1c/Meile lustig vereinnahme, das Geld anderweitig ausgebe und keine Rückstellungen dafür bilde, daß die Meilen irgendwann eingelöst werden, dann,
und nur dann, bekomme ich irgendwann Probleme. Das mag jedoch in den 80igern und 90igern vielleicht möglich gewesen sein, aber mittlerweile geht das so nicht mehr, und künftig nach IFRS 15 erst recht nicht mehr.
5) Dein Hinweis auf Aimia geht in die Leere aus folgendem Grund: Der Kurs einer Aktie ist der abdiskontierte Barwert künftiger Gewinne. Wenn von heute auf morgen der wichtigste Umsatzbringer wegfällt (in diesem Fall AC), dann sinkt der Wert des Unternehmens ganz massiv. Das Aimia zwar weniger Wert, aber eben nicht insolvent ist, beweist jedoch, daß das Geschäft eben doch profitabel ist.