Wie angekündigt möchte ich jetzt ein paar Worte über meinen Eindruck von der "neuen" 4U verlieren. Geflogen bin ich am Freitagmorgen auf TXL-CGN in Smart, gebucht über LH.com
Während des Buchungsprozesses bei LH wird genau angezeigt, in welchen 4U-Tarif man bucht (Basic, Smart, Best), es gibt also kein Rätselraten über die eingekaufte Leistung. Sehr gut gemacht. Der Flug steht, wie gewohnt, sofort in der MM-Buchungsübersicht, dort erfährt man auch, welche Plätze reserviert wurden. Anders als bei der Buchung direkt bei 4U gibt es keine Möglichkeit, schon während der Buchung Sitzplätze auszuwählen. Immerhin wird bei der automatischen Sitzplatzzuweisung der gebuchte Tarif berücksichtigt (bei Buchung in Smart also im Bereich der Best Setas reserviert), obendrein wird anscheinend auch die bei MM hinterlegte Präferenz (bei mir Gangplatz) berücksichtigt.
Eine nachträgliche Änderung der Reservierung über MM gelingt nicht, obwohl ein Link dafür vorhanden ist. Es gibt nur eine Fehlermeldung. Eine Änderung über die 4U-Seite ist ebensowenig möglich. Erst beim OLCI hat man die Chance, selbst noch einmal zu wählen. Aber nur einmal - ist der OLCI abgeschlossen, sind keine Änderungen mehr möglich - bei LH ist das bekanntlich anders.
Eine Bordkarte kann man nach erfolgtem OLCI nicht mehr an den Automaten am Flughafen erstellen, weder mit dem 4U-Buchungscode, der beim OLCI erstmals mitgeteilt wird, noch mit dem LH-Buchungscode. Wer über LH gebucht hat, bekommt keine Mail mit einer Erinnerung, dass der OLCI gestartet ist.
Die Gepäckannahme sowie der CI-Desk in TXL ist direkt am Gate, wobei es zwei Schalter gab - den "normalen" und den Prio. An beiden war kaum Andrang.
Zeitungen im Abflugbereich sind nun endgültig Geschichte, beim letzten Mal gab es mit 4U aus TXL noch welche - schade.
Boardingbeginn war 10 Minuten später als angegeben, auf Prio-Boarding wurde komplett verzichtet. Was vielleicht daran gelegen hat, dass es niemanden auf dem Flug gab, der darauf ein Anrecht gehabt hätte. Zumindest hat niemand Best gebucht.
Wie von mir vorher bereits abgeschätzt, blieben die Mittelsitze in Smart frei, hinten dürfte die 319 zu 75% gebucht gewesen sein.
4U hat weder Kosten noch Mühen gescheut und tatsächlich einen Cabin Divider installiert, der von innen beleuchtet ist und nicht verschoben werden kann. Das aktuelle Bordmagazin verrät, dass man auf einen Vorhang verzichtet hat, um zu verdeutlichen, dass 4U eine All-Eco-Airline ist. Der CD sei "gemeinsam mit dem Hersteller", gemeint ist wahrscheinlich Airbus, entwickelt worden. Man sieht, 4U spart, wo sie nur können.
Der Bordservice verlief wesentlich routinierter als auf meinem vorherigen Trip nach STR. Smart-Bucher wurden souverän, ohne bemüht abzulesen, mit Namen begrüßt. Das ist schon wesentlich angenehmer als die Frage, ob man denn wirklich Herr X sei.
In Smart gibt es jetzt statt Laugenstange und Vollkornbrot eine Snackbox in den Geschmacksrichtungen Käse und Wurst, die wie folgt ausschaut:
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Das Käsebrötchen ist im Vergleich zur alten Käse-Laugenstange geschrumpft und deutlich trockener, aber immer noch essbar. Das zur Snackbox gehörige Wasser ist grundsätzlich still.
Zusätzlich darf man noch ein weiteres Getränk bestellen, also entweder ein zusätzliches Wasser (still oder mit Kohlensäure), Softdrinks, Saft, Kaffee oder Tee. Im Vergleich zur alten 4U ist der neue Getränkeservice unflexibler, da man auf stilles Wasser als Erstgetränk festgelegt ist. Ob man doch noch zusätzlich etwas anderes dazubestellen kann, habe ich nicht probiert.
Ich persönlich finde die Snackbox wegen der Verschlechterung beim Brötchen und beim Getränkeservice schlechter als die Verpflegung bei der alten 4U, besser als bei LH ist aber das Essen nach wie vor.
Abflug und Ankunft war pünktlich, sowohl beim Ein- als auch beim Aussteigen gab es wieder Dudelmusik.
Fazit: Auch von der neuen 4U geht die Welt nicht unter, zumindest nicht wenn der Flug planmäßig verläuft. Auf längeren Europaflügen bleibe ich aber dabei, dass der Smart-Service für mich eher nicht ausreichend ist. Da würde ich das alte LH-Niveau bevorzugen, aber da machen evtl. ja auch Umsteigeverbindungen über FRA wieder Sinn.
Ob sich 4U bei mir dauerhaft durchsetzt, ist also eine Frage von Preis-Leistung. Und davon, wie die ersten Irrops gehandhabt werden.