UFO fordert 8% für Lufthansa-Flugbegleiter

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peter42

Moderator
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09.03.2009
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Agenda Kabine - Gesamtlösung gescheitert
Erstellt am Montag, 02. November 2015 13:41

Seit nunmehr zwei Jahren haben wir mit Lufthansa im Rahmen der Agenda Kabine verhandelt. Zwei Jahre lang haben wir immer wieder feststellen müssen, dass die Geschäftsleitung Zusagen gibt, von denen sie kurz darauf nichts mehr wissen möchte. Zwei Jahre lang wurden wir mit absurden Forderungen von bis zu 40% Einsparungen konfrontiert und sind nur deshalb nicht aus dem Raum gegangen, weil wir daran geglaubt haben, dass diese Konzernführung an einer umfassenden, zukunftsweisenden Lösung für ihren umfassenden und ebenso zukunftsweisenden Konzernumbau interessiert ist. Immer wieder wurde uns dieser Wille signalisiert und wir haben mit einem neuerlichen Angebot diesen Willen quittiert. Karl Garnadt rief im Februar zu einem Bündnis für Wachstum und Beschäftigung auf. Wir machten dazu kurz darauf ein Angebot und erhielten über Monate keine Rückmeldung. Währenddessen gingen wir in eine Schlichtung zur Versorgung, die maßgeblich an Lufthansas Amnesie bezüglich geleisteter Zusagen scheiterte, was auch von beiden Schlichtern so attestiert wurde. Nach einem angedrohten Streik bewegte sich das Management scheinbar wieder. Wir haben im Verlauf der Verhandlungen alle Register gezogen: Moderatoren, Wirtschaftsprüfer, Schlichter. Wir haben ein umfassendes Angebot vorgelegt, das ein Bündnis für Wachstum und Beschäftigung vorsah und es für beide Seiten möglich gemacht hätte, an der wirtschaftlichen Entwicklung teilzuhaben. Wir sind immer wieder auf die Entscheider zugegangen, nur um letztlich feststellen zu müssen, dass jegliche Ankündigungen vonseiten der Konzernführung Lippenbekenntnisse blieben.

Dieser Prozess hat uns, aber vor allem Euch, eine Menge abverlangt. Die ständigen Verschiebungen von Deadlines, Informationen, die wir zurück halten mussten, um den Prozess nicht zu gefährden und das ständige Auf und Ab hat unser aller Nerven und Kraf gezehrt. Wir möchten uns bei Euch für diese Anstrengungen und das Zutrauen in unseren Weg bedanken.

Doch wir sind leider nicht am Ziel. Die Konsequenz aus den letzten zwei Jahren und insbesondere des vergangenen Wochenendes ist das Scheitern unseres Versuchs, die Lufthansa auf ihrem Weg des Konzernumbaus zu begleiten und eine win-win-Situation zu produzieren. Die Agenda Kabine ist mit ihrem Ansatz, ein “größeres Rad” drehen zu können, gescheitert. Die historische Chance, gemeinsam mit den Mitarbeitern unsere Lufthansa zukunftsfähig aufzustellen, ist vergeben.

Das in unseren Augen wichtigste und drängendste Thema ist nach wie vor die Versorgung. Nicht zuletzt deshalb haben wir sie in der ersten Jahreshälfte einer Schlichtung zugeführt, die wie allen bekannt, fulminant gegen die Wand gefahren wurde. Mit dem Scheitern unserer Angebote müssen wir jetzt die Kreise enger ziehen und uns auf das fokussieren, was am nächsten liegt: Eine verlässliche Lebensplanung.

Dr. Bettina Volkens hat presseöffentlich (Printausgabe des Handelsblatt vom heutigen Montag, den 2.11.2015) verkündet, es gebe kein weiteres Angebot zur Versorgung. Darüber hinaus hat sie angekündigt, Lufthansa würde alle rechtlichen Schritte prüfen, wie ein Streik zu verhindern sei. Statt eine Lösung am Verhandlungstisch zu suchen, wird nun juristische Spitzfindigkeit betrieben, wie eine Lösung vermieden werden kann. Wir sind traurig, wütend und enttäuscht nach so langen und zähen Verhandlungen nun an solch einem Punkt zu stehen, wie ihn die Kollegen der VC bereits kennen. Rechtlich sind wir allerdings gut vorbereitet und abgesichert.



Unsere Versorgung ist es uns wert!

Lufthansa hat uns am vergangenen Samstag, im Rahmen eines Lösungsvorschlags für den Tarifkonflikt um die Agenda Kabine, ein Angebot zur Alters- und Übergangsversorgung (AV/ÜV) vorgelegt. Dieses Angebot bezieht sich auf das bereits am 19.10.2015 vorgelegte Angebot zur AV/ÜV. Die Knackpunkte dieses Angebots stichwortartig im Überblick:

Erneute Teilung des Personalkörpers in jung und alt durch Befristung auf zehn Jahre für junge Mitarbeiter.
Anpassung der ÜV (bei schlechten Zinsen am Kapitalmarkt nur nach unten möglich) - Es wird ausgeschlossen, dass eine ÜV bei wirtschaftlich guter Entwicklung oder längerem Fliegen (über die bisherigen 23 Jahre) vor 55 nach oben angepasst wird.
Ausscheiden mit 55 nur mit Abschlägen. Damit faktische Anhebung des Ausscheidealters auf 56.
Renditeannahme von 5,5%, die erwirtschaftet werden müssten, damit keine Eigenbeiträge nötig wären. Unser Vorschlag von 4,9% war bereits ein Entgegenkommen, das nur mit weiteren Optionen in unserem Vorschlag realistisch war.
Keine Einmalzahlung von 2.000,- Euro für Systemumstellung.
Keine Zusage für Bestandsschutz und das Füllen vorhandener Lücken, insbesondere für dienstältere, langjährige Mitarbeiter.


Diese Liste ist nicht abschließend und soll zunächst einen Blick auf die Punkte geben, die Lufthansa unter anderem mit der “Nachbesserung” ihres Angebots kommentarlos gestrichen hat. Insbesondere die nach wie vor angestrebte Teilung des Personalkörpers ist untragbar. Nicht nur, weil dies unanständig und unnötig ist, sondern auch, weil uns dies dann in kürzester Zeit auf die Füße fällt: Wenn der “Altbestand” plötzlich im Vergleich zu neuen Kollegen noch teurer wird, dann hält eine solche Lösung längstens bis zur nächsten Tarifrunde und/oder dem nächsten Sparprogramm.

Wir würden einer Systemumstellung von einem Defined Benefit System auf ein Defined Contribution System nur deshalb zustimmen, weil wir die Chancen in einer konsequenten Umstellung sehen und damit die Lücken im heutigen System geschlossen werden kann - wenn man es denn richtig macht. Lufthansa versucht erneut jedes Risiko abzugeben und damit auch noch an uns zu verdienen. Es ist unverständlich, weshalb jemand ausschließlich unter Abschlägen mit 55 in die ÜV gehen können soll. Wer lange fliegt, muss auch etwas davon haben. Darüber hinaus bieten unsere Vorstellungen von einem neuen System vielfältige Möglichkeiten eine ÜV flexibel zu nutzen. Beispielsweise könnte nach 55 in einem Teilzeitmodell geflogen werden. Ein Ausgleich erfolgte hier durch eine Aufstockung zum Vollzeitgehalt mit der eigenen ÜV. Dies sei nur ein Beispiel von vielen.

Denn während Kollegen bei verringertem Fliegen weiter gesetzliche Rentenbausteine sammeln, können sie durch Inanspruchnahme einer Teilzeit die Arbeitsbelastung deutlich senken. Durch die Ablehnung solcher Ideen wird das System nicht nur unattraktiver, es hat lediglich für LH den Vorteil, dass “teure” Kollegen früher aus dem Personalkörper verschwinden. Mit Wertschätzung für viele Jahre Loyalität und vollen Einsatz hat das nicht das Geringste zu tun.

Es ist deutlich geworden, dass die Geschäftleitung nicht ohne ein Signal durch ihre Mitarbeiter dazu zu bringen sein wird, von der Demontage unserer Versorgung abzurücken. Jetzt geht es darum gemeinsam zu zeigen, was uns die Versorgung und eine verlässliche Lebensplanung wert sind.

Haltet Euch bereit zum Streik aufgerufen zu werden, damit wir gemeinsam für eine gerechte Chancen- und Risikoverteilung in einer wirklichen “Top” Versorgung kämpfen.

Bereits unser Vorschlag zu einer neuen Versorgung hätte jedes Jahr mehr als 70 Millionen Einsparungen erzeugt, von den obendrein positiven Bilanzeffekten im Bereich mehrerer hundert Millionen wegen aufzulösender Rückstellungen ganz zu schweigen. (Siehe dazu auch das Angebot der VC vom Frühjahr, in welchem auf diese Bilanzeffekte eingegangen wird)



Vergütung und alle weiteren Agenda-Themen / Bündnis für Wachstum und Beschäftigung

Wir haben zu allen Themen nun zwei Jahre lang Verhandlungen geführt. Lufthansa bringt jetzt in der Öffentlichkeit eine Schlichtung ins Gespräch. Es ist eine politische Bankrotterklärung, so lange keine Lösung zu ermöglichen und dann in eine weitere Verlängerung durch eine Schlichtung zu wollen. Lufthansa hatte von uns viele gute Vorschläge zu allen Themen erhalten. Offenbar waren diese allesamt nicht gewollt.

Es fällt uns immer schwerer nachzuvollziehen, weshalb die Konzernführung sich so schwer tut, eine Stärkung der Sozialpartnerschaft mit uns gemeinsam zu gestalten. Gerade erst werden Geschäftszahlen präsentiert, die das Rekordergebnis schlechthin sind und nach Aussage von Simone Menne und Carsten Spohr nicht allein auf günstiges Kerosin, sondern auf nachhaltige Verbesserungen im Konzern zurückgehen - kein Wunder, die Kabine hat ihre Beiträge ja auch immer wieder erbacht, indem sie produktiver und zu verbesserten Kostenstrukturen arbeitet. Zu keiner Zeit haben wir negiert, dass Veränderungen nötig sind und stehen bereit, umfassende Reformen voranzutreiben. Lufthansa scheint jedoch an keiner langfristigen Tarif- und Sozialpartnerschaft interessiert zu sein. Anders können wir uns die Verweigerungshaltung zu allen Themen, die über einen Betrachtungszeitraum von mehr als zwei Jahren hinausgehen, nicht mehr erklären.

Ein gutes Beispiel ist die Vergütung. Der Darstellung von Lufthansa folgend, könnte angenommen werden, dass das ein “gutes” Angebot sei. Um es deutlich zu sagen: Tabellenerhöhung ist auch in Kombination mit der angebotenen Einmalzahlung im Angesicht der Zahlen und der vergangenen Jahre bestenfalls ein Inflationsausgleich.

Natürlich werden wir jeden gebotenen Schritt prüfen. Uns fehlt allerdings derzeit die Phantasie, wie eine von Lufthansa ins Gespräch gebrachte Schlichtung zu keiner reinen Farce verkommen soll. Dies war schon in der Versorgungsschlichtung der Fall, in der sich Lufthansa nicht einmal an Empfehlungen der Schlichter orientiert hat (siehe Zwischenempfehlung der Schlichter)



Propagandaschlacht

Schaut Euch die Fakten an: Wenn im Lufhtansa-Angebot aus 23 gemeinsam verhandelten Themen im Bündnis und der Agenda-Kabine nur noch zwei bleiben, wie kann das auch annähernd das sein, was wir vorhatten zu bewegen? Wenn Lufthansa unseren Vorschlag, der ca. 130 Millionen pro Jahr spart ablehnt, wie soll ihr jetziges Angebot besser für uns sein? Vor allem: Wer glaubt, dass Lufthansa plötzlich wirkliche Schutzmechanismen für ihre Mitarbeiter anbieten möchte?

Macht Euch ein eigenes Bild. Lest Euch im Mitgliederbereich der Homepage unsere Vorschläge und Ideen durch und vergleicht es mit dem, was Lufthansa jetzt anbietet. Die Informationen sind da, ihr müsst keiner Seite blind glauben. Nutzt das!



Wie geht es weiter?

Die Hängepartie mit unserer Versorgung muss enden. Deshalb werden wir Lufthansa nun einen Forderungskatalog, der sich ausschließlich auf diese Problematik stützt, übermitteln. Die Unsicherheit für Bestands- und neue Mitarbeiter können wir nicht länger aufrecht erhalten. Für den Fall, dass Lufthansa auf diese Forderung kein ernsthaftes Angebot unterbreitet, werden wir unsere Streikvorbereitungen abschließen. Lufthansa hat an anderer Stelle gezeigt, dass sie jedes juristische Mittel nutzt, um einen Streik abzuwehren oder vorzeitig zu beenden. Deshalb sind wir besonders umsichtig und können noch kein Datum nennen. Doch wie oben schon erwähnt, werden wir nach Abschluss der Vorbereitung keine Zeit verlieren. Haltet Euch bereit!

Wir informieren Euch u.a. über whatsapp, die UFO-Homepage, twitter und vor allem auf Roadshows vor Ort. Termine kommen diese Tage.

Bitte meldet Euch HIER (Link) bei unserem whatsapp-Dienst an, damit wir Euch auch kurzfristig zu allem streikrelevantem informieren können.

Die UFO twittert! Wenn ihr diese Infos bekommen wollt, müsst ihr nur @ufoev folgen.



Natürlich stehen alle anderen Informationskanäle ebenfalls zur Verfügung. Wir werden auf der UFO-Homepage, per Newsletter und vor Ort an den verschiedenen Stationierungsorten Rede und Antwort stehen. Die Personalvertretung hat uns mitgeteilt, dass sie die kommende Zeit vermehrt für Einsatzfragen u.a. im Crewkeller in Frankfurt und im FOC in MUC zur Verfügung stehen wird. In Düsseldorf wird leider keine durchgehende Besetzung möglich sein. Die Streikleitung der UFO wird jedoch telefonisch erreichbar sein.

An allen Streiktagen wird auf jeden Fall an allen bestreikten Orten eine persönliche Präsenz der UFO sichergestellt.



Streikfibel

Für die bevorstehenden Streiks wird es rechtzeitig auf der UFO-Homepage eine aktuelle Version der Streikfibel mit allen Rechten und Pflichten im Streik geben. Wir werden diese nicht gedruckt verteilen, da sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass immer wieder Themen dazukommen. Diese wird in einem Format sein, das ihr Euch jedoch problemlos ausdrucken könnt, um diese auch unterwegs dabei zu haben.

Wenn ihr Fragen habt oder Anregungen, Euch gar bei einem Streik als Streikhelfer oder Streikposten einbringen möchtet, dann kontaktiert uns einfach.

Per Telefon, Email, facebook oder einem Besuch in unserer Geschäftsstelle.



Allzeit bereite Grüße,
Eure UFO


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A

Anonym-36803

Guest

Also noch kein unmittelbarer Streik. UFO will LH einen Forderungskatalog übermitteln, der rein auf die Versorgung abzielt. Geht LH darauf nicht ein, wird gestreikt.

Vermutlich soll damit das Problem der Schlichtung umschifft werden. Angeblich soll "irgendwo" im Vertragswerk festgeschrieben sein, dass beim Scheitern der Verhandlungen eine Schlichtung angerufen werden kann. Für die Versorgung gab es diese Schlichtung aber schon, sodass diese als Streikgrund genannt werden könnte.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Also noch kein unmittelbarer Streik. UFO will LH einen Forderungskatalog übermitteln, der rein auf die Versorgung abzielt. Geht LH darauf nicht ein, wird gestreikt.

Vermutlich soll damit das Problem der Schlichtung umschifft werden. Angeblich soll "irgendwo" im Vertragswerk festgeschrieben sein, dass beim Scheitern der Verhandlungen eine Schlichtung angerufen werden kann. Für die Versorgung gab es diese Schlichtung aber schon, sodass diese als Streikgrund genannt werden könnte.

In Verbindung mit diesem Zitat von peter42 zeichnet sich die Geschichte aber ab.

Dr. Bettina Volkens hat presseöffentlich (Printausgabe des Handelsblatt vom heutigen Montag, den 2.11.2015) verkündet, es gebe kein weiteres Angebot zur Versorgung. Darüber hinaus hat sie angekündigt, Lufthansa würde alle rechtlichen Schritte prüfen, wie ein Streik zu verhindern sei. Statt eine Lösung am Verhandlungstisch zu suchen, wird nun juristische Spitzfindigkeit betrieben, wie eine Lösung vermieden werden kann. Wir sind traurig, wütend und enttäuscht nach so langen und zähen Verhandlungen nun an solch einem Punkt zu stehen, wie ihn die Kollegen der VC bereits kennen. Rechtlich sind wir allerdings gut vorbereitet und abgesichert.
 
A

Anonym-36803

Guest
In Verbindung mit diesem Zitat von peter42 zeichnet sich die Geschichte aber ab.

Hier heißt es, dass es eine Vereinbarung zur Schlichtung gebe. Davon ausgenommen sei nur die Versorgungsfrage, da es dafür bereits eine Schlichtung gab:
Lufthansa hat Unternehmensangaben zufolge mit Ufo bezüglich aller offenen Tarifverträge eine Vereinbarung, wonach bei Scheitern von Tarifverhandlungen eine Schlichtung angerufen werden kann. Dem könnte sich auch Ufo nicht entziehen. Eine Ausnahme ist demnach das Thema Versorgung, hier hatte es bereits einen erfolglosen Schlichtungsversuch gegeben.

LH hat angekündigt, notfalls juristisch gegen die Streiks vorzugehen, und so kann ich mir nur erklären, dass UFO sich so rechtlich absichern möchte, indem man ein letztes Mal einen Forderungskatalog unterbreitet, der sich einzig und allein auf die Frage der Versorgung stützt, und wenn LH diesen ablehnt, kann man sauber genau deswegen streiken.

Würde man jetzt schon streiken, könnte LH evtl. (vor Gericht?) argumentieren, dass noch andere Themen vom Streik betroffen seien, für die es noch keine Schlichtung gab und für die man diese erst aufrufen müsse.

Ich stimme aber mit Dir überein, dass Streiks das wahrscheinlichste Szenario sind.

Und, nach der Stellungnahme von UFO, verstehe ich den LH-Vorstand nicht im Geringsten und stehe in diese Sache hinter den Arbeitnehmern - anders als bei den Damen und Herren in Reihe 0.
 
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mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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711
Jetzt geht für viele, für uns persönlich auch, wieder das "Kristallkugel lesen" los. Wann ist der 1. Streiktag und ist die Langstrecke auch gleich betroffen. ::cry: Bei uns ist der kommende Samstag relevant, FRA - PDX. Grundsätzlich schließe ich mich @John-Rebus aber an. Das Verhalten der LH ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Flugbegleiter: Gewerkschafts-Boss kündigt Streiks bei Lufthansa an - FOCUS Online

Die Flugbegleiter der Lufthansa wollen von diesem Freitag an eine ganze Woche lang (6.11. bis 13.11.) streiken.

"Wir werden kurzfristig bekanntgeben, welche Flüge nicht bestreikt werden", sagte der Chef der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Montag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. Damit wird die Gewerkschaft des Kabinenpersonals erstmals in dem seit fast zwei Jahre andauernden Tarifstreit die Arbeit niederlegen.
 

Calimero

Neues Mitglied
02.01.2011
1
0
Die Flugbegleiter der Lufthansa wollen von diesem Freitag an eine ganze Woche lang (6.11. bis 13.11.) streiken.

"Wir werden kurzfristig bekanntgeben, welche Flüge nicht bestreikt werden", sagte der Chef der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Montag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. Damit wird die Gewerkschaft des Kabinenpersonals erstmals in dem seit fast zwei Jahre andauernden Tarifstreit die Arbeit niederlegen.

Mit dem Streik will Ufo erreichen, dass die Übergangsversorgung ohne Einbußen für die Mitarbeiter weitergeführt wird. Zwar habe die Gewerkschaft am Vormittag der Lufthansa nochmals eine letzte Einzelforderung vorgelegt. «Darin setzen wir die Frist für eine Einigung auf Donnerstag, 17.00 Uhr», sagte Baublies. Sollte das Unternehmen dem zustimmen, könnten die Streiks doch noch abgesagt werden, sagte Baublies. Doch damit sei nicht wirklich zu rechnen.

Lufthansa hat Unternehmensangaben zufolge mit Ufo fast alle offenen Tarifverträge betreffend eine Vereinbarung, wonach bei einem Scheitern von Tarifverhandlungen eine Schlichtung angerufen werden kann. Eine Ausnahme ist das Thema Versorgung: Hier war ein Schlichtungsversuch bereits im Juni gescheitert.

Quelle: Focus
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.303
794
Zuletzt bearbeitet:

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.971
6.010
Wie nett, dass kurzfristig vorher mitgeteilt wird, was vielleicht doch fliegt... Soll man das dann noch als freundliche Geste gegenueber den Passagieren auffassen?

Dauert bestimmt nicht lange, dann finden die Piloten auch wieder was zum Streiken.

:censored:
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Renditeannahme von 5,5%, die erwirtschaftet werden müssten, damit keine Eigenbeiträge nötig wären. Unser Vorschlag von 4,9% war bereits ein Entgegenkommen, das nur mit weiteren Optionen in unserem Vorschlag realistisch war.

In diesem kleinen Satz aus dem langen Artikel liegt genau der Hase im Pfeffer.

Der staatlich festgelegte Höchstrechnungszins für "normale" Rentenversicherungen, die der Otto Normalverbraucher abschließt, liegt aktuell bei 1,25% mit der Tendenz weiter nach unten. Viel mehr als diese "offiziellen" Rentenversicherungsunternehmen wird auch die Lufthansa bei einer internen Lösung nicht nachhaltig garantieren können, ohne hier letztlich den Gang zum Konkursrichter antreten zu müssen.

Wenn die UFO (und VC) da auf ihrer 4,9% Verzinsung bestehen, werden sie am Ende garnichts bekommen.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.614
514
In diesem kleinen Satz aus dem langen Artikel liegt genau der Hase im Pfeffer.

Der staatlich festgelegte Höchstrechnungszins für "normale" Rentenversicherungen, die der Otto Normalverbraucher abschließt, liegt aktuell bei 1,25% mit der Tendenz weiter nach unten. Viel mehr als diese "offiziellen" Rentenversicherungsunternehmen wird auch die Lufthansa bei einer internen Lösung nicht nachhaltig garantieren können, ohne hier letztlich den Gang zum Konkursrichter antreten zu müssen.

Wenn die UFO (und VC) da auf ihrer 4,9% Verzinsung bestehen, werden sie am Ende garnichts bekommen.


Da hast du was falsch verstanden:


im Text heiß es:

Renditeannahme von 5,5%, die erwirtschaftet werden müssten, damit keine Eigenbeiträge nötig wären. Unser Vorschlag von 4,9% war bereits ein Entgegenkommen, das nur mit weiteren Optionen in unserem Vorschlag realistisch war.

Damit ist gemeint, dass die LH haben möchte dass sie mit 5,5% rechnen darf für ihre Rückstellungen und eventuell Eigenbeiträge für Mitarbeiter (so verstehe ich es) - nochmal mehr als die Gewerkschaft schon als 4,9% unrealistisch (in Verbindung mit anderem) angeboten hat.

Sowohl 4,9 % ist schon jenseits von Gut und Böse-und eigentlich ein Zugeständnis, aber Lufthansa möchte mit 5,5% rechnen

Man muss mit den Zahlen vorsichtig sein.


Flyglobal

PS: bei uns wird übrigens mit 5% abgezinst. Allerdings in einem kapitalbasiertem Modell, dass das Kapital direkt auf das Betriebsrentenkonto des Arbeitnehmers 'gutschreibt'. Da ist es dann auch gesichert.
Schon vor 10 Jahren wurde das 'beamtenähnliche' Betriebsrentenmodell, basierend auf dem Durschnitts Gehalt der letzten 5 Jahre Aktiver Tätigkeit durch ein kapitalbasiertes Modell abgelöst. Ist übrigens auch versichert gegen Unternehmenspleite.
 

fabiMUC

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28.02.2011
497
0
Kennst du die aktuelle Vereinbarung zur Altersversorgung? Das würde mir helfen, die Situation für die LH einschätzen zu können...

Die aktuelle Vereinbarung zu kennen würde nicht helfen. Denn darin, dass diese nicht mehr zukunftsfähig ist, sind sich UFO und LH einig.

Das Problem ist, dass mit der Agenda ein umfangreicher Katalog festgelegt wurde. An diesem wurde verhandelt und jedes Mal wenn es darum ging darunter eine Unterschrift zu setzen, hat LH nichts mehr von den Gesprächen gewusst.
So blieben im letzten Angebot von LH von 21 Themen noch 2 übrig (1% und die Einmalzahlung wurde angeboten) - und das nach 2 Jahren Verhandlung, die auch schon produktive Zwischenlösungen hervorgebracht hat, wie z.B. JUMP. Diese hat LH natürlich sofort umgesetzt.
Zur Übergangsversorgung und Betriebsrente gab es schon umsetzbare Konzepte, die LH Einsparungen erbracht hätten, ohne negative Auswirkungen für die Beschäftigten. Aber offenbar ist LH nicht an einer Lösung des Konfliktes interessiert. Anders kann man ihr Verhalten nicht mehr deuten.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Die aktuelle Vereinbarung zu kennen würde nicht helfen. Denn darin, dass diese nicht mehr zukunftsfähig ist, sind sich UFO und LH einig.

Das Problem ist, dass mit der Agenda ein umfangreicher Katalog festgelegt wurde. An diesem wurde verhandelt und jedes Mal wenn es darum ging darunter eine Unterschrift zu setzen, hat LH nichts mehr von den Gesprächen gewusst.
So blieben im letzten Angebot von LH von 21 Themen noch 2 übrig (1% und die Einmalzahlung wurde angeboten) - und das nach 2 Jahren Verhandlung, die auch schon produktive Zwischenlösungen hervorgebracht hat, wie z.B. JUMP. Diese hat LH natürlich sofort umgesetzt.
Zur Übergangsversorgung und Betriebsrente gab es schon umsetzbare Konzepte, die LH Einsparungen erbracht hätten, ohne negative Auswirkungen für die Beschäftigten. Aber offenbar ist LH nicht an einer Lösung des Konfliktes interessiert. Anders kann man ihr Verhalten nicht mehr deuten.

Es geht ja darum zu verstehen, warum LH nicht an einer Lösung des Konflikt interessiert sein soll ;) dafür ist der Status Quo schon hilfreich.

Die Lufthansa lässt sich ja nicht zum Spaß bestreiken.
 

murks86

Erfahrenes Mitglied
08.12.2013
338
0
FRA
Ich denke das die Lufthansa dieses Mal einfach an einem "großen Wurf" interessiert ist und möglichst viele Forderungen jetzt durchsetzen möchte (bzw. auch muss). Das ist meiner Meinung nach auch sinnvoller als die bisherige Vorgehensweise. Langfristig ist mir als Kunde eine massive Auseinandersetzung lieber als Theather mit zig verschiedenen Berufsgruppen alle paar Monate. Davon unabhängig scheint mir die Behandlung der Flugbegleiter in den Verhandlungen allerdings nicht sonderlich fair zu sein, insbesondere da sie zumindest bis zu einem gewissen Grad an einem konstruktiven Dialog interessiert zu sein scheinen.
 
A

Anonym-36803

Guest
Damit ist gemeint, dass die LH haben möchte dass sie mit 5,5% rechnen darf für ihre Rückstellungen und eventuell Eigenbeiträge für Mitarbeiter (so verstehe ich es) - nochmal mehr als die Gewerkschaft schon als 4,9% unrealistisch (in Verbindung mit anderem) angeboten hat.

Sowohl 4,9 % ist schon jenseits von Gut und Böse-und eigentlich ein Zugeständnis, aber Lufthansa möchte mit 5,5% rechnen

LH schlägt vor, dass der Mitarbeiter keinen Eigenbeitrag zur Altersvorsorge leisten muss, wenn die Rendite 5,5% oder mehr beträgt. Ist die Rendite kleiner, muss der Mitarbeiter einen wie-auch-immer-gearteten Eigenanteil zahlen.
UFO wollte die 5,5% wenigstens in 4,9% abgeändert haben.

Realistisch zu erzielen sind aber weder 5,5%, noch 4,9%.

Verstehe ich das richtig?
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.614
514
LH schlägt vor, dass der Mitarbeiter keinen Eigenbeitrag zur Altersvorsorge leisten muss, wenn die Rendite 5,5% oder mehr beträgt. Ist die Rendite kleiner, muss der Mitarbeiter einen wie-auch-immer-gearteten Eigenanteil zahlen.
UFO wollte die 5,5% wenigstens in 4,9% abgeändert haben.

Realistisch zu erzielen sind aber weder 5,5%, noch 4,9%.

Verstehe ich das richtig?

Ja das Verständnis habe ich ja auch. Deswegen muss man es der UFO hoch anrechnen und es ist ein großes Zeichen Von Kompromissbereitschaft selbst überhaupt 4,9% zu bieten. Das ist ganz ungewöhnlich.

Während ich bei den Piloten ja der LH so etwas wie 25% Eigenverantwortung für das Nichtzustandekommen der Vereinbarungen zubilligte- Das wegen der doch insgesamt absolut hohen Gehälter, bei denen ich für die LH mehr Verständnis habe- ist das bei der UFO umgekehrt- Hier bin ich zu 75% eher ein UFO Sympathisant. Hier zeigt sich da bei mir der Wille des LH Managements nur noch Billigstlöhne zu Zahlen. Sozusagen vom Metzger Meister zum Tagelöhner im Fleischerhandwerk, idealerweise ohne Mindestlohn, in einem Rutsch. Vorstand natürlich ausgenommen.

Unsympathisch, wenn es das ‚normale Volk‘ trifft.

Flyglobal
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
LH schlägt vor, dass der Mitarbeiter keinen Eigenbeitrag zur Altersvorsorge leisten muss, wenn die Rendite 5,5% oder mehr beträgt. Ist die Rendite kleiner, muss der Mitarbeiter einen wie-auch-immer-gearteten Eigenanteil zahlen.
UFO wollte die 5,5% wenigstens in 4,9% abgeändert haben.

Realistisch zu erzielen sind aber weder 5,5%, noch 4,9%.

Verstehe ich das richtig?

Was würdest du machen, wenn ein ambitioniertes internes Strategiepapier eine Rendite von 5% als Ziel vorsieht. Das Management mit vielerlei Maßnahmen diesen Wert kurzsichtig anstrebt?

Aus Gewerkschafter Sicht kann ich da dann das Drücken auf 4,9% unter genau diesen Wert durchaus verstehen. Während die andere Seite schön einen Puffer zwischen den angestrebten 5% mit den angebotenen 5,5% etabliert.
 
A

Anonym-36803

Guest
Was würdest du machen, wenn ein ambitioniertes internes Strategiepapier eine Rendite von 5% als Ziel vorsieht. Das Management mit vielerlei Maßnahmen diesen Wert kurzsichtig anstrebt?

Die Frage stellt sich mir gar nicht, um ehrlich zu sein. Ich wäre sogar verwundert, wenn derzeit (!) 2,5% Rendite für die Altersvorsorge erzielt werden können.
Ich sehe es so wie flygobal und finde die 4,9% der UFO ein riesiges Entgegenkommen - 4,9% klingt für mich nämlich genauso unrealistisch wie 5,5%..

Es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch dieser Eigenanteil denn ausfallen soll, wobei ich mich auch frage, ob sich die jungen FB dies überhaupt leisten können.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Die Frage stellt sich mir gar nicht, um ehrlich zu sein. Ich wäre sogar verwundert, wenn derzeit (!) 2,5% Rendite für die Altersvorsorge erzielt werden können.

Aber das hängt natürlich auch immer davon ab, wie hoch dieser Eigenanteil ausfallen soll. Nur wie gesagt - 4,9% klingt für mich genauso unrealistisch wie 5,5%.

Man könnte ja vereinbaren, die Gelder für die Altersvorsorge anstatt in Bundesanleihen künftig in Lufthansa-Aktien anzulegen. Da gibt es dann nach so einem Tarifabschluss ganz sicher künftig weit mehr als 5% Dividende :D
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.720
711
Ich habe heute schon 1/2 Stunde in der Telefon-Warteschlange bei LH gehangen. Gibt es (Status FTL) eine spezielle Rufnummer, die ich für eine, wenn von LH freigeschaltet, kostenfreie Umbuchung nutzen kann? Die M&M FTL Servicenummer ist ja wohl nicht richtig für so ein Anliegen, oder? Keine Awardbuchung. Rufnummer gerne per PN. Es gibt trifftige und dringende familiäre Gründe (möchte hier nicht auf die Tränendrüse drücken), warum wir am Samstag, nach Möglichkeit, nach PDX fliegen möchten. Ich wäre für Hilfe dankbar!
 

Fischköpfle

Moderatorin
Teammitglied
15.09.2009
5.026
174
STR
Ich habe heute schon 1/2 Stunde in der Telefon-Warteschlange bei LH gehangen. Gibt es (Status FTL) eine spezielle Rufnummer, die ich für eine, wenn von LH freigeschaltet, kostenfreie Umbuchung nutzen kann? Die M&M FTL Servicenummer ist ja wohl nicht richtig für so ein Anliegen, oder? Keine Awardbuchung. Rufnummer gerne per PN. Es gibt trifftige und dringende familiäre Gründe (möchte hier nicht auf die Tränendrüse drücken), warum wir am Samstag, nach Möglichkeit, nach PDX fliegen möchten. Ich wäre für Hilfe dankbar!

Ist dieselbe FTL-Telefonnummer, die Du hast.
Durch die Auswahl von 1 oder 2 (Meilenbuchung oder anderes Anliegen) wirst Du dann zur richtigen Hotline geleitet.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
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300x250
Ausscheiden mit 55 nur mit Abschlägen. Damit faktische Anhebung des Ausscheidealters auf 56."

Warum eigentlich sollen Flugbegleiter mit 55/56 Jahren (auf Kosten des Arbeitgebers) ausscheiden dürfen? Bei den Piloten kann ich das ja so gerade eben noch nachvollziehen (Sicherheitsgründe), aber warum soll ein FB nicht bis 67 arbeiten müssen, wie wir anderen Arbeitnehmer auch?