UFO fordert 8% für Lufthansa-Flugbegleiter

ANZEIGE

fabiMUC

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
497
0
ANZEIGE
Woher kommt das eigentlich?
Lufthansa ist ein privat geführtes Unternehmen, wie es sie in Deutschland und der Welt unzählige gibt. Die meisten eurer gehören wahrscheinlich dazu.

Wird euer Gehalt öffentlich diskutiert? Gehen Menschen auf euch zu und sagen euch, dass ihr euren Lohn ihr für das was ihr tut, nicht VERDIENT? Wird euch an den Kopf geworfen, dass es euch zu gut geht?

Es ist einfach unverschämt, wie die Öffentlichkeit, ohne Hintergründe oder Details zu kennen, über dieses Thema diskutiert, egal ob es die Piloten, Flugbegleiter, oder das Bodenpersonal angeht.

Wenn ihr mit der Leistung von Lufthansa nicht zufrieden seid, dann bucht woanders.
Glaubt ihr wirklich, dass sich bei Lufthansa irgendetwas zugunsten der Kunden ändert, weil das Personal weniger Lohn bekommt?

Diese Menschen gehen Berufen nach, mit denen sie versuchen müssen ihre Haushalte über Wasser zu halten. Jeder von ihnen tut das nach bestem Wissen und Gewissen. Um Ausreißer wird sich der Arbeitgeber kümmern. Ihr, egal ob Kunde oder nicht Kunde bei Lufthansa, habt nicht zu entscheiden, wer seinen Lohn verdient und wer nicht. Das macht mit euch auch keiner.

Selbst mit einem Nettogehalt von 2000€ ist man in Deutschland sicherlich nicht überbezahlt, und um dort als Flugbegleiter bei Lufthansa hinzukommen, vergehen einige Jahre. Spesen gehören nicht zum Gehalt. Abwesenheitsgeld gehört nicht zum Lohn - bei niemandem. Hier werden Spesen im Voraus durch die Firma beglichen und versteuert, auf die jeder beruflich Reisende Anspruch hat.

Benefits sind für Lufthansa Mitarbeiter etwa so einfach zu bekommen, wie Awards für euch und die Bedingungen sind etwa genauso fair und durchsichtig.
Gehen wir von einem Ticketpreis von 79€ innerdeutsch return aus, einem Preis, den viele Lufthansa Flugbegleiter dafür bezahlen, von ihrem Wohnort zum Dienst zu gelangen. Sie werden nur mitgenommen, wenn die Plätze frei bleiben, sie nicht verkauft, durch irregs gefüllt oder auf andere Weise an Gäste vergeben werden konnten. Hierfür werden keine Awardbuchungen, Upgrades oder sonstiges abgelehnt. Sie stehen am Ende der Nahrungskette, betteln bei jeder Anreise ihren eigenen Arbeitgeber an, für diesen Preis zur Arbeit zu kommen. Das tun sie freiwillig, sie können auch in München oder Frankfurt leben. Aber jeder tut das aus einem menschlichen Grund. Und jeder von ihnen gibt seinem Arbeitgeber gut und gerne 400€ (bei Vollzeit) seines so üppigen Gehalts monatlich zurück, um pünktlich und ausgeruht bei der Arbeit erscheinen zu können, dazu kommen Hotelübernachtungen am Stationierungsort, etc. Welchen Stress das im Winter, oder zur Ferien, oder zu Hauptreisezeiten bedeutet, kann sich jeder ausrechen.
Dazu noch: Wer von euch bezahlt 790€ für einen innerdeutschen Flug? Die Rede ist hier von 10% des Ticketpreises - schlagt euch das aus dem Kopf!
Dieses Thema befasst sich nicht mit Urlaubsflügen. Es geht hier um weit mehr. Vielleicht in einer Weise die ungewöhnlich erscheinen mag und für den ein oder anderen unverständlich ist - aber für diese Branche völlig normal.
Lufthansa setzt durch Tickets an Mitarbeiter, etwa so viel um, wie eine mittelgroße europäische Airline (eigene Angaben), maßgeblich durch Tickets zum Stationierungsort und nach Hause. Für unverkaufte Plätze.
Hier zu noch, VV Mayrhuber war täglich fest gebucht auf der Strecke HAM-FRA und zurück. Gelistet auf mehreren Flügen, um flexibel sein zu können. Hat er dafür seinen mehr als üppigen Lohn angerührt? Wohl kaum. Gleiches gilt für VV Carsten Spohr, täglich auf der Strecke MUC-FRA.

Keiner hat gesagt, dass es dem fliegenden Personal der Lufthansa schlecht geht. Aber hat euch jemals einer an den Kopf geworfen, dass es euch zu gut geht?

UFO verhandelt übrigens nicht nur für Flugbegleiter der Lufthansa. Es geht hier auch um das stetige Drücken von Löhnen, outsourcing zu Germanwings (nicht billig genug), abermaliges outsourcing zu Eurowings, Langstrecken zu Cityline, etc...
Diese Menschen wurden unter völlig anderen Voraussetzungen bei Lufthansa angestellt. Vor Jahren. Jeder bei Lufthansa bangt inzwischen darum, dass auch seine Stelle zu einer Tochter verschoben wird. Das dies möglich ist, hat man inzwischen an ausreichend Beispielen mehr als klar gemacht. Und zwar nicht zur Rettung des Unternehmens, nicht zur Steigerung der Qualität und des Komforts, einzig und allein um die Profitgier der Investoren und Aktionäre zu befriedigen und um für die Fehler früherer Manager zu bezahlen.

AUS
 
Zuletzt bearbeitet:

747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
958
0
Hier zu noch, VV Mayrhuber war täglich fest gebucht auf der Strecke HAM-FRA und zurück. Gelistet auf mehreren Flügen, um flexibel sein zu können. Hat er dafür seinen mehr als üppigen Lohn angerührt? Wohl kaum. Gleiches gilt für VV Carsten Spohr, täglich auf der Strecke MUC-FRA.
Diese Posten sind als Sonstiges in der Vorstandsvergütung ausgewiesen. Auch die obersten Angestellten erhalten keine Geschenke (außer Käsebrettern :eyeb:).

Ansonsten bis dort ack.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Hoteltraum

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.067
2.883
Doch, dem ist Einiges hinzuzufügen. Wer hat denn angefangen, über die Höhe seines Gehalts öffentlich zu diskutieren? Das war die UFO und die Member hier, die versucht haben, die Forderung der UFO zu rechtfertigen.

Und auch in seinem Beitrag will fabiMUC genau das wieder thematisieren, indem er schreibt: "Selbst mit einem Nettogehalt von 2000€ ist man in Deutschland sicherlich nicht überbezahlt". Dabei ist das überhaupt nicht das Thema, um das es geht.

Akzeptieren wir doch einfach einmal die Tatsache, dass die Fbs ein akzeptables Gehalt beziehen. Es ist sicher nicht zu hoch, denn sonst würde es LH nicht bezahlen (können), aber es ist sicher auch nicht zu niedrig, sonst würden die Fb nicht diesen Job machen. Im Vergleich mit anderen ähnlich gelagerten Jobs, ist die Bezahlung im Großen und Ganzen also okay. Und jeder Beruf bringt spezielle Vor- und Nachteile mit sich. Das weiß man, wenn man sich für einen Beruf entscheidet. Wenn man dann ständig an den Bedingungen, unter denen man arbeitet, herum nörgelt und nur das Negative aufzählt, frage ich mich, warum man dann überhaupt Fb geworden ist. Wenn einem das Pendeln, Schichtarbeit und Schlafen in fremden Betten nicht gefällt, dann muss man eben den Beruf wechseln; das sind aber alles keine Gründe, jetzt mehr Geld zu fordern, denn die Bedingungen, unter denen gearbeitet wird, haben sich in ihren Grundzügen nicht verändert.

Es geht also einzig allein darum, die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen, um real keinen Lohnverlust zu erleiden. Die Inflationsrate liegt aber nicht bei 4%, sondern eben nur bei ca. 1%. Dann lass uns noch die kalte Progression berücksichtigen (obwohl die bei der Gehaltshöhe eines Fb i.d.R. nicht stark zum Tragen kommt) und wir liegen vielleicht bei 1,5%; das wäre eine realistische Forderung.

Natürlich gehört es zum Spiel dazu, dass die Gewerkschaft erst einmal mehr fordert, aber das perfide bei UFO ist, dass sie jetzt mit 2x 4% eine Forderung aufstellt, die vollkommen utopisch ist und damit den AG zwingt, ebenfalls ein unrealistisches Angebot vorzulegen. Die Spanne zwischen Forderung und Angebot ist dann so groß, dass es unweigerlich zu Streiks kommen muss. Vernünftiger wäre es deshalb, z.B. 2,5% zu fordern. Dann sagt LH 0,75% und man einigt sich vielleicht relativ schnell bei 1,5% und hat damit den Inflationsausgleich erreicht (fernab von dem, was manche hier über Müllgebühren, panierten Tiefkühlfisch und Eis für ihre Kinder schwadronieren).

Natürlich hindert die UFO niemand daran, unrealistische Forderungen aufzustellen und natürlich haben die FBs das Recht zu streiken. Aber genau das ist der Kern des Problems. Diese Spartengewerkschaften wissen ganz genau, welche Macht sie in unserem Land besitzen und nutzen diese Macht gnadenlos aus, indem sie hundertausende Bürger in Geiselhaft nehmen und sich einen Dreck scheren um den volkswirtschaftlichen Schaden, den sie anrichten, weil ihnen panierter Fisch und das Eis für ihre Kinder wichtiger ist, als sozialer Frieden und die wirtschaftliche Prosperität des Landes, in dem sie leben.

Aber ich mache der UFO gar keinen Vorwurf. Der Gesetzgeber ist gefordert, das Tarif- und Streikrecht in unserem Land zu reformieren. Es hat sich nun einmal gezeigt, dass es in gewissen Branchen (z.B. Bahn- und Flugverkehr) nicht sinnvoll ist, dass jede Berufsgruppe ihren eigenen Arbeitskampf führt, denn jede Berufgruppe kann das Unternehmen lahm legen. Bei LH können Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal dafür sorgen, dass das Unternehmen nie zur Ruhe kommt und der Kunde drei Mal häufiger mit Streiks belastet wird als im produzierenden Gewerbe. Das ist doch absurd und wenn der Gesetzgeber sich hier nicht bald etwas einfallen lässt, wird das kein gutes Ende nehmen. Aber das hat die Bosse dieser Minigewerkschaften, deren Machtfülle nicht ansatzweise mit ihrer Größe korrespondiert, noch nie interessiert, ... warum auch? Also liebe Damen und Herren in Berlin: Ihr seid gefordert! Tut etwas gegen diesen Streikwahn und sorgt dafür, dass in Branchen wie Bahn- und Luftverkehr wieder Ruhe reinkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt den ganzen Thread gelesen und stelle fest, dass hier von Befürwortern und Gegnern komplett falsch diskutiert wird.
Eine Forderung von 4% p.a. für alle ist idiotisch, da diese vom AG nie befürwortet werden kann. Ebenso ist es idiotisch 0.75% anzubieten.
Die Unternehmer sowie die Gewerkschaften sollten langsam lernen, dass man nicht mit dem Gieskannenprinzip sondern mit dem wirtschaftlichen Vernunftsprinzip verhandeln sollte.
D.h. die unteren Gehälter sollen prozentual wesentlich mehr als die Oberen erhalten. Dies ist nicht nur sozial sondern auch gesellschaftspolitisch vernünftig.
So z.B. Anhebung des Mindestlohns um 75 Euro und dann Abstufungen und wer heute schon 3500 verdient bekommt halt dann nur 1% oder so. Gemischt ergibt dies dann wiederum so 2.5% per annum aber richtig verteilt und Streik wäre abgesagt.
Diese Gieskannenprinzipforerungen bzw. Angebote gehören dem Unternehmertum des 20sten Jahrhunderts an und nicht der Jetztzeit.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
@HonCircleLS: Was Du beschreibst, wird ja durchaus gemacht. Die 4%, 2% oder was auch immer ist ja nur die headline. Wenn man sich bei einem Tarifabschluß dann das Kleingedruckte ansieht, sieht man, daß i.d.R. durchaus im von Dir beschriebenen Sinne differenziert wird und der in der Tagesschau genannte Prozentsatz lediglich ein Durchschnittswert ist.
Allerdings sollte man auch bedenken, daß man - so löblich dies sozialpolitisch ist - eine regelmässige und unkritische Vorgehensweise wie diese dazu führt, daß das, was kurzfristig löblich ist, langfristig dazu führt, daß einfache Tätigkeiten sich aus der Wettbewerbsfähigkeit und Bezahlbarkeit auspreisen würden. Dem von Dir genannten wirtschaftlichen Vernunftprinzip kann man langfristig auch in den unteren Lohngruppen nicht entgehen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Wenn man sich bei einem Tarifabschluß dann das Kleingedruckte ansieht, sieht man, daß i.d.R. durchaus im von Dir beschriebenen Sinne differenziert wird und der in der Tagesschau genannte Prozentsatz lediglich ein Durchschnittswert ist.

Hast du da mal einen Link? Das würde ja bedeuten das man für die unteren Lohngruppen deutlich mehr als die 8% fordert - wie hoch ist den da die Forderung?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
  • Like
Reaktionen: peter42

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Es ging ja nur darum, daß die von HC_LS so genannte "Gieskanne" in der Realität nicht ganz so existiert. Da sitzen auf beiden Seiten Tarif-Experten tage- und nächtelang zusammen, da wird mehr vereinbart als nur eine Prozentzahl, da wird im Detail differenziert, und oftmals eben im von HC_LS geforderten Sinne.
Wie so oft vermelden die Medien eben nur das "big picture", lassen aber viele Details weg.
 
  • Like
Reaktionen: wizzard
P

pmeye

Guest
Also ich käme nie auf die Idee, das Gehalt der FB öffentlich zu diskutieren, wenn diese, bzw. ihre Gewerkschaft nicht darum gebeten hätten, in dem sie die Presse informieren.
Und nochmal: Ist mir piewurstegal was die verdienen. Solange ich nicht als Erpressungspotential in den Streit hereingezogen werde.

Und zu dem Thema: Andere Anbieter wählen. Meist hat man kein voll flexibles Ticket. Könnte man im Streikfall kostenlos vom Vertrag zurücktreten, woanders neu buchen und die Kosten für die Tarifdifferenz als Schadensersatz geltend machen, wären alle viel entspannter.
So bleibt nur, LH mittelfristig zu meiden, wenn man nicht flexibel buchen kann/darf.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Also ich käme nie auf die Idee, das Gehalt der FB öffentlich zu diskutieren, wenn diese, bzw. ihre Gewerkschaft nicht darum gebeten hätten, in dem sie die Presse informieren.
Und nochmal: Ist mir piewurstegal was die verdienen. Solange ich nicht als Erpressungspotential in den Streit hereingezogen werde.

Streik ist immer auch Erpressung - und gesetzlich möglich.

Es ist doch albern den Gewerkschaften bei LH ein besonders großes Erpressungspotential zu unterstellen, so viele Kunden hat LH nun auch nicht. Wahrscheinlich legt es der Vorstand daher auch immer auf Streiks an.

Andere Unternehmen die für unsere Gesellschaft deutlich wichtiger sind als LH einigen sich mit ihren Mitarbeitern meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
 
P

pmeye

Guest
Streik ist immer auch Erpressung - und gesetzlich möglich.

Es ist doch albern den Gewerkschaften bei LH ein besonders großes Erpressungspotential zu unterstellen, so viele Kunden hat LH nun auch nicht. Wahrscheinlich legt es der Vorstand daher auch immer auf Streiks an.

Andere Unternehmen die für unsere Gesellschaft deutlich wichtiger sind als LH einigen sich mit ihren Mitarbeitern meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Ich unterstelle doch nichts! Ich wollte nur sagen, dass mir dieser Arbeitskampf am A... vorbeiginge, wenn ich nicht zwangsinvolviert würde! Ob zu Recht oder nicht, ist doch egal.
Und wenn das nunmal so ist, habe ich auch das Recht, mitzureden. Punkt.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.067
2.883
Andere Gewerkschaften vertreten in einem Betrieb der Metallbranche, chemischen Industrie oder Druckgewerbe usw. aber jeden, egal, ob er am Band steht oder am Schreibtisch sitzt. Und im öffentlichen Dienst genauso, egal ob Amtsleiter oder Müllmann. Aber die Beschäftigten von LH werden von drei verschiedenen Gewerkschaften vertreten (und das ist nur ein Betrieb, nicht einmal eine ganze Branche).

Bei der Bahn ist es noch absurder. Da gibt es Zugbegleiter, die bei der GdL sind und Zugbegleiter, die der EVG angehören. Lokführer übrigens auch, obwohl die GdL immer so wahrgenommen wird, als vertrete sie alle Lokführer.

Wie soll denn so ein Schwachsinn funktionieren? Ich bin für Tarifautonomie und will auch das Streikrecht nicht abschaffen. Aber diesen Machenschaften gehört ein Riegel vorgeschoben, weil da Minderheiteninteressen auf dem Rücken der breiten Masse mit Erpressermethoden durchgesetzt werden.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Ich unterstelle doch nichts! Ich wollte nur sagen, dass mir dieser Arbeitskampf am A... vorbeiginge, wenn ich nicht zwangsinvolviert würde! Ob zu Recht oder nicht, ist doch egal.
Und wenn das nunmal so ist, habe ich auch das Recht, mitzureden. Punkt.


Ich habe dir weder eine Unterstellung vorgeworfen, noch gesagt das du nicht mitreden sollst. Ich habe lediglich festgestellt das das Erpressungspotential eigentlich nicht besonders groß ist. Da könnte Gewerkschaften bei anderen Unternehmen deutlich größeren Schaden anrichten.
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.394
1.325
Und das wäre bei LH besser wenn diese Minderheiteninteressen von einer Gewerkschaft vertreten werden würden?

Es gäbe auch mal Phasen mit "Ruhe im Karton", in denen man nicht vor dem Streik irgendeiner Beschäftigtengruppe Angst haben müsste.
Und die einzelnen Gruppen müssten sich intern einigen und vernünftig ausleveln, statt jeweils für sich das Maximum herausholen zu wollen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Es gäbe auch mal Phasen mit "Ruhe im Karton", in denen man nicht vor dem Streik irgendeiner Beschäftigtengruppe Angst haben müsste.

Na ja das könnte man heute auch schon haben. LH müsste ja nicht warten bis sich die einzelnen Tarifpartner melden. Tarifverhandlungen werden immer von zwei Seiten geführt - LH könnte also in dem Moment wo sich VC meldet auch Verhandlungen mit UFO aufnehmen.

Des weiteren fände ich es ja mal interessant wie lange UFO z.B. eine Aussperrung durchhalten würde.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.067
2.883
Da könnte Gewerkschaften bei anderen Unternehmen deutlich größeren Schaden anrichten.
Selbst wenn wir unterstellen, dass diese Aussage stimmt, dann tun die Gewerkschaften das aber nicht. Sie bestreiken immer einzelne Betriebe ihrer Branche, aber treten nie einen Generalstreik los. Die LH ist aber (genauso wie die Bahn) quasi ein Monopolist und so einen Betrieb lahmzulegen, ist etwas anderes, als bloß einzelne Werke innerhalb einer Branche zu bestreiken. Und egal wer von den drei Gewerkschaften bei LH in den Streik tritt, es trifft immer die gleichen, nämlich die Kunden der LH. Aber was rede ich? Das interessiert euch ja nicht; Hauptsache die Eigeninteressen werden durchgesetzt.
 
  • Like
Reaktionen: POCTOB

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Selbst wenn wir unterstellen, dass diese Aussage stimmt, dann tun die Gewerkschaften das aber nicht. Sie bestreiken immer einzelne Betriebe ihrer Branche, aber treten nie einen Generalstreik los. Die LH ist aber (genauso wie die Bahn) quasi ein Monopolist und so einen Betrieb lahmzulegen,

LH = Monopolist? Das ist aber die Traumvorstellung des Vorstandes. LH ist alles aber kein Monopolist.

Und auch andere Branchen sind so organisiert, das auch Streiks von wenigen großen Schaden für Unternehmen, und die Öffentlichkeit ziemlich leiden würde.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.067
2.883
LH könnte also in dem Moment wo sich VC meldet auch Verhandlungen mit UFO aufnehmen.

Wie toll das funktioniert, sieht man ja bei der Bahn. Wenn die Gewerkschaften zu viel Macht haben, ist es logisch, dass sie diese Macht auch ausnutzen und sich einen Dreck um die öffentliche Meinung oder Gebote der Fairness scheren. Deshalb kann das nur gesetzlich gelöst werden.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893

Warum? Auch heute könnte LH im Dialog mit den drei Gewerkschaften (wer sind eigentlich die dritten) entsprechende Konflikte lösen. Ob bei einem Konzern wie LH zwei Parteien am Tisch sitzen oder vier macht keinen großen Unterschied. Ob die Probleme jetzt innerhalb einer Gewerkschaft oder zwischen drei Gewerkschaften besprochen werden dürfte keinen großen Unterschied machen.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.394
1.325
Warum? Auch heute könnte LH im Dialog mit den drei Gewerkschaften (wer sind eigentlich die dritten) entsprechende Konflikte lösen. Ob bei einem Konzern wie LH zwei Parteien am Tisch sitzen oder vier macht keinen großen Unterschied. Ob die Probleme jetzt innerhalb einer Gewerkschaft oder zwischen drei Gewerkschaften besprochen werden dürfte keinen großen Unterschied machen.

Die wichtigsten drei sind VC, UFO und Verdi. Darüber hinaus zahlreiche andere, die an den Türen kratzen und Einlass begehren (Agil, TGL,...)

Und die sind sich untereinander alles andere als grün, durchaus vergleichbar zur Bahn mit GDL und EVG. Die an einen Tisch holen zu wollen und als Arbeitgeber ein Ergebnis zu erzielen, ist doch realitätsfremd.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.067
2.883
ANZEIGE
300x250
LH = Monopolist? Das ist aber die Traumvorstellung des Vorstandes. LH ist alles aber kein Monopolist.
Das habe ich ja nicht geschrieben. Bitte immer genau lesen! LH ist ein quasi-Monopolist. Diese Bezeichnung versteht man in dem genannten Kontext oder nicht. Weiß nicht, was ich da noch weiter ausführen soll.


Und auch andere Branchen sind so organisiert, das auch Streiks von wenigen großen Schaden für Unternehmen, und die Öffentlichkeit ziemlich leiden würde.

Erstens schreibst du selbst "würde", d.h. es findet in aller Regel nicht statt und zweitens ist es Sinn und Zweck eines Streiks, dem Unternehmen zu schaden. Ich wüsste aber nicht, wo die Öffentlichkeit geschädigt wird, wenn es Lieferverzögerungen beim VW-Golf gibt, eine bestimmtes Duschgel im Regal fehlt oder eine bestimmte Regionalzeitung nicht mehr erscheint. Wenn du die Unterschiede nicht siehst, tut's mir leid.
 
  • Like
Reaktionen: GoldenEye und Hwy93