In den vielen Aktenordnern, Festplatten und Computern, die sie beschlagnahmt haben, stoßen die Fahnder allerdings auch auf womöglich Verräterisches. Eine E-Mail zum Beispiel, die Thomas Wagner am 14.Juni 2010 zur Mittagszeit an einen anderen Unister-Manager schrieb. Er habe sich am Wochenende bei einem Onlineversand eine Liege bestellt, und erst ganz am Ende des Kaufvorganges seien plötzlich 5,95 Euro Versandgebühren und 25 Euro Speditionsaufschlag aufgetaucht. Ihm sei es gegangen wie anderen Internetbestellern auch, schrieb Wagner. „Man bricht nicht mehr ab, sondern schluckt die Kröte.“
Er fühlte sich also gelinkt und schlägt trotzdem vor, auf Unister-Portalen ähnlich zu verfahren. Es wäre doch „einen Versuch wert, die Leute durch drei, vier, fünf Schritte zu jagen (persönliche Daten, Mietwagen, Versicherung, Zahlungsinfos usw.) und erst dann die Gebühr zu präsentieren“, schreibt Wagner an den Kollegen. Der antwortet umgehend. „Schon wieder die gleichen bösen Ideen wie wir.“ Und: „Mit Freuden werden wir das auch hier testen.“