Das ist eine Frage der Betrachtung.
Ich habe vor einem Bäcker, der seine Brötchen nach guten und alten Rezepten backt, mehr Respekt, als vom Discounter, der dir vorgaukelt, frische billigere Brötchen zu verkaufen. Mir ist klar, dass dieser Vergleich hinkt, aber besser bekomme ich es nicht hin.
Es muss nicht immer gleich der Größenwahn sein, der den Erfolg bringt. Qualität, Ehrlichkeit und Anständigkeit haben noch niemanden geschadet, auch wenn man damit keine Konzerngröße erreicht.
Aber heute ist immer mehr Billig billig wichtig........zuerst zählt der Preis und dann soll auch noch das Brötchen nach alten Rezepten in Handarbeit sein.
Klar rechtfertigt eine grosse Konkurrenz und Aussichtslosigkeit grossen Erfolg zu haben, nicht, dass man unseriös handelt. Aber es ist eine Erklärung, dass man es so versucht!
Ich brauche ja auch gar nicht drüber urteilen, anderen wollen es gern, ohne, dass sie wohl die Fakten kennen.
Diese Insolvenz könnte wohl doch das ende des ganzen Firmenkonstrukt bedeuten. Denn schon seit einigen Jahren, sind ja startups - und als solches galt Unister wohl immer noch, defizitär und verbrennen Geld, besonders für Marketing, um einen möglichst hohen Umsatz zu erzielen.
Also ist der Hauptwert den man bei Unister hat, wohl die Firmenwerte, die Markennamen und die ständigen Buchungen. Eben dafür hat man ja auch Mio in den letzten Jahren für die Fernsehwerbung mit teueren Personen ausgegeben.
Wenn es jetzt darum geht, tatsächlich vorhandene Gelder für Verbindlichkeiten zu verwenden, könnte doch nicht viel, oder gar nichts mehr da sein.
Halte es auch jetzt für sehr wahrscheinlich, dass Unister inkl. der zugehörigen Portale kaum noch eine Chance haben. Also ich habe ja immer gemeint, man müsste erst mal Gewinne machen, bevor man expandieren kann.
Doch heute geht man wie selbstverständlich davon aus, dass ein "startup" x Mio verbrennt! Die Investoren, Wagniskapitalfinanzierer, erwarten auch, dass zig Mio in Marketing fliessen und man ständig Verluste macht. Es geht nur darum Umsätze, Marktanteile und Bekanntheit zu erreichen.
In der Regel kann man dann, auch noch bevor Gewinne überhaupt absehbar sind, schon mit sehr guten Gewinn von zig Mio, die Firma verkaufen, an etablierte Unternehmen.
Nur dieses neues Geschäftsmodell der Startups geht nun überhaupt nicht zusammen damit, dass man auch mal echt dringenst Liquidität braucht und Firmenwerte, evtl da sind, aber man dafür weder etwas kaufen kann, noch Schulden bezahlen kann. Im Falle einer Insolvenz werden diese Werte wohl massiv verlieren.
Merkwürdig, dass man mit 1 Mio irgendwo hinfliegt um dann ein Darlehen zu bekommen, was ebenfalls wieder bar ausgezahlt werden soll.....
Aber zum Faktor 10, also 1 Mio echtes Geld gegen 10 Mio Falschgeld zu tauschen würde ja auch nichts bringen , wenn man mal so spekulieren will, weil ja das Falschgeld spätestens bei der Einzahlung bei der Bank aufgefallen wäre - und ob man evtl die Gutscheingelder 100 Euro, dann bar zu schicken wollte? Naja, sehr weit hergeholt - stark spekuliert.
Schade, ist es schon, dass so Firmenwerte jetzt vernichtet werden. Jeder Tag wo die Insolvenz besteht, und es weiter Leute hören führt dazu, dass die Werte der Portale zurück geht. Es war und ist einfach wohl absolut notwendig, dass so ein Unternehmen immer seine Schulden bezahlen kann, lieber sollte man es ganz billig verkaufen, als dann die Schulden nicht zahlen zu können.