Hmm...man kann also Vertraege abschliessen und sie dann anzweifeln wenn einem etwas nicht passt? Interressanter Ansatz, ich sollte mir wirklich mal eine Rechtschutzversicherung zulegen, denn:
- den Fernseher, den ich im Juli gkauft habe ist komischerweise 300EUR teurer geworden
- Tickets in W nach Stockholm waren mal 200, sind jetzt aber 271 EUR
- Europcar gibt mir immer upgrades
Sauerei... wo kommen wir denn hin?
Hallo Oliver,
normalerweise bin ich hier sehr häufig deiner Meinung. Allerdings sehe ich hier die Dinge etwas anders. Und auch bei mir ist das vollkommen unabhängig davon, welchen Status ich habe:
Dein Beispiel passt aus meiner Sicht nicht.
Man müsste es eher folgendermaßen abwandeln: Du schließt einen Kreditvertrag ab und zahlst einen Fernseher 2 Jahre lang ab. Den Fernseher bekommst du aber erst, wenn alles abbezahlt ist.
Am Anfang wird dir gesagt, dass du 24 Monatsraten zahlen musst, und nach 23 Monaten wird dir gesagt, dass du noch 3 zusätzliche Raten drauflegen musst.
Das ist eben der Unterschied: Wenn du Meilen sammelst, weisst du von Anfang an, dass du eine Anzahl von X Meilen für etwas bekommst, und für Y Meilen etwas, nennen wir es Z, einlösen kannst.
Das ist das Prinzip eines Kundenbindungsprogrammes.
Während der Wirtschaftskrise wurde nun häufig mit verschiedenen Mitteln versucht, Kunden weiter an LH zu binden. In dieser Zeit habe auch ich mehr Geld ausgegeben bei LH, weil ich es als ein "Geben und Nehmen" betrachtet habe und mir dafür bestimmte Dinge "versprochen" wurden. Egal, ob dies Statusvorteile sind oder aber ein Prämienticket für einen bestimmten Meilenwert.
Egal ob es rechtlich bindend war und ist oder nicht: Ich sehe das einfach als einen Vertrauensbruch. Denn es ist einfach der Kern eines Kundenbindungsprogramms, dass es einen Zeitversatz gibt.
Leider nutzt Lufthansa das jetzt extrem zu ihrem Vorteil aus - verschiedene Benefits werden gestrichen, und Meilenwerte kurzfristig erhöht, ohne dass man eine ausreichende Reaktionszeit hätte oder dass man seinen Status mit den zur Erlangung proklamierten Vorteilen hätte ausnutzen können. Das ist nicht fair. Ob es legal ist, ist mir egal.
Und noch einen weiteren Aspekt möchte ich anführen:
Es ist aus meiner Sicht eine Schweinerei, dass weiterhin Teilnehmer anderer Programme zu den gleichen Meilenwerten einlösen können. Für mich als treuen LH-Kunden wird C und F fliegen viel teurer (weil ich die Meilen auf Flüge als indirekten Rabatt sehe), während weiterhin andere Programme die gleichen Werte haben.
Damit ärgert LH die eigenen Kunden, und die US-Airways Kunden lachen sich kaputt und nerven weiterhin in den Lounges, weil sie sich da wie der King of the world fühlen, weil sie für 1200 Euro Ihr F-Ticket bekommen haben und sich dann erstmal zulaufen lassen.
Ich verstehe das einfach nicht....
Und wenn es wirklich aus "wirtschaftlicher Not" gemacht wurde: Dann sollte Lufthansa durchaus in der Lage sein, in ihrer Datenbank die wirklich "guten" Kunden zu selektieren, und dann müsste man denen einfach ein Entschuldigungsschreiben schreiben - selbst wenn dann jemand mal 500 mal unterschreiben muss und einmalig 2 evoucher drauflegen muss. Das sollte bei einem SEN und HON eigentlich den "einmaligen Nachteil" aufwiegen, und die wirklich guten Kunden würden dann sicher auch den Schritt nachvollziehen können.
Wenn man aber Ende Dezember oder Anfang Januar schön seinen Kontoauszug in der First Class Lounge holt, und oben steht klein etwas von "Anpassungen im Programm, vieles wird besser und günstiger" dann ist das vollkommen daneben - denn viele SEN und HON werden wohl weniger Eco fliegen und dementsprechend auch weniger in Eco einlösen....
Fazit: Hätte man das Verhalten der guten Statuskunden etwas besser antizipiert und würde man etwas vorsichtiger mit ihnen umgehen, hätte man den gleichen Schritt ohne diese große Verärgerung machen können.