V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.097
2.544
FRA
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Was ist mit den Kroaten rund um Ante Gotovina, rund um die Massaker an den Serben, vor Srebrenica, etc..?

Ja, Kriegsverbrechen gab's auch gegen Serben. Aber Serbien war der Aggressor im Kroatienkrieg. Hätte man Serbien gleich bombardiert und in die Schranken gewiesen, wäre es auch zu keinen Kriegsverbrechen gegen Serben gekommen.
 

alohasteffi

Erfahrenes Mitglied
28.07.2010
1.120
125
München
Mit Verlaub und dem nötigen Respekt für Deine vielen interessanten RB‘s, aber diese zentralasiatische Reise artet m.E. in eine „sowjet-algie“ Tour aus, die ich nicht nachvollziehen kann. Nostalgie und Kindheitserinnerungen,schön und gut, aber den real existierenden Sozialismus schönreden, indem man die- in der Regel potthässlicheren -Plattenbauten zu Kunstwerken des Brutalismus hochjazzt, das kann ich hier nicht nachvollziehen. Sorry, aber auch das sich die Bürger der -Stan Länder die Reisefreiheit der SU, wie Du schreibst, zurückwünschen, ist Unsinn, wo i.d.R. ein Passierschein bis in die 80iger nötig war, um den Oblast zu verlassen.
Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege. Aber hier ist mir die Sowjetverherrlichung too much.
Wie gesagt, meine Meinung.
Kann mich crossfire nur anschließen, ich verspüre weder vor Lesen deines Reiseberichts noch danach Lust, diese Länder zu bereisen. Auch das Essen haut mich nicht vom Hocker. In den Hotelzimmern müsste ich weinen, wenn ich dort übernachten müsste:cry:.
Es ist auch der erste Reisebericht, den ich nicht komplett lese, sondern nur noch die Bilder nach unten scrolle, in der Hoffnung, dass ihr langsam wieder in für mich interessantere Gefilde kommt.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.097
2.544
FRA
Kann mich crossfire nur anschließen, ich verspüre weder vor Lesen deines Reiseberichts noch danach Lust, diese Länder zu bereisen.

Also ich empfinde diese Reiseberichte als "Nordkorea light". Sind halt andere Länder mit anderen Sitten, anderer Architektur und einem anderen politischen System. Als Tourist hätte ich kein Problem damit.

Usbekistan würde ich (nach dem Lesen dieser Berichte) gerne besuchen, Tadschikistan eher nicht (nicht wegen des Führerkults, sondern weil ich bisher keine Attraktionen gesehen habe, die die Reisestrapazen und -Kosten rechtfertigen).

Vielen Dank an HON/UA für diese Berichte. Ist mal was völlig anderes, als "typische Reiseländer".
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.694
3.863
BER
Kann mich crossfire nur anschließen, ich verspüre weder vor Lesen deines Reiseberichts noch danach Lust, diese Länder zu bereisen. Auch das Essen haut mich nicht vom Hocker. In den Hotelzimmern müsste ich weinen, wenn ich dort übernachten müsste:cry:.
Es ist auch der erste Reisebericht, den ich nicht komplett lese, sondern nur noch die Bilder nach unten scrolle, in der Hoffnung, dass ihr langsam wieder in für mich interessantere Gefilde kommt.
Auch das ist ja ok, ich lese auch keine USA TR, mir meist zu langweilig.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Kann mich crossfire nur anschließen, ich verspüre weder vor Lesen deines Reiseberichts noch danach Lust, diese Länder zu bereisen. Auch das Essen haut mich nicht vom Hocker. In den Hotelzimmern müsste ich weinen, wenn ich dort übernachten müsste:cry:.
Es ist auch der erste Reisebericht, den ich nicht komplett lese, sondern nur noch die Bilder nach unten scrolle, in der Hoffnung, dass ihr langsam wieder in für mich interessantere Gefilde kommt.

Also ich empfinde diese Reiseberichte als "Nordkorea light". Sind halt andere Länder mit anderen Sitten, anderer Architektur und einem anderen politischen System. Als Tourist hätte ich kein Problem damit.

Usbekistan würde ich (nach dem Lesen dieser Berichte) gerne besuchen, Tadschikistan eher nicht (nicht wegen des Führerkults, sondern weil ich bisher keine Attraktionen gesehen habe, die die Reisestrapazen und -Kosten rechtfertigen).

Vielen Dank an HON/UA für diese Berichte. Ist mal was völlig anderes, als "typische Reiseländer".

Usbekistan ist bei mir von 'vergessen das in Erwägung zu ziehen' jetzt in die Auswahlliste gerutscht. Hat mich ungemein angemacht dein Bericht. Ich hatte es überhaupt nicht so auf dem Schirm.

Tadschikistan reizt mich momentan wegen u.a. der Straße. Habe einen Hang zu solchen Fahrten nachdem ich vor Jahren in Indien eine Dienstreise (Projekt/ Versuchs-Abnahme-fahrt) auf den Rohtang Pass bei Manali gemacht habe. Ist aber in der Priorität eher niedriger.
Möglicherweise ein Fall von 'Wenn man schonmal da ist in Usbekistan, dann nehm ich auch noch Tadschikistan mit'. Ich dann vielleicht mit weniger Fotoausbeute von den Sowietbauten (da fehlt dem mit weniger Bezug dazu die emotionale Connection), dafür ist die Landschaft dann aber schon beeindruckend.

In so einem Hotel zu übernachten fände ich nun wiederrum Emotion Pur. Schade dass das vergänglich ist. Es muss nicht immer 5* Kettenhotel sein.

Dass Tadschikistan für 97% Reisender nicht in Frage kommt wundert mich jetzt nun mal nicht. Ist mir klar dass es eines besonderen Reizes bedarf bei solchen Zielen. Jeder ist immer durch was anderes getriggert.

In jedem Fall, ich lese hier jede Zeile und schaue mi jedes Bild an, und das bewusst (manchmal zusätzlich) auf dem 17" Notebook und nicht auf dem Smartphone.

Flyglobal
 
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28.02.2011
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Lässt mich vorgreifen: Tadschikistan ist kein Land für -stan-Einsteiger, würde hier auch keine Reiseempfehlung für den typischen Europäer aussprechen.

Selbst bei uns, und wir sind aus unserer kleptomanisch regierten Heimat einiges gewöhnt, schlägt es am 4. Tag extrem aufs Gemüt.

Ich fühle mich als wäre mir die Luftröhre zugeschnürt, mir fehlt die Luft zum Atmen. Wir sprechen auch schon untereinander leiser als üblich, sind wirklich froh dass wir Morgen hier wegkommen.

Positives muss man aber auch feststellen: die Menschen sind extrem hilfsbereit und freundlich, sehr froh Touristen zu sehen.
 
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cruiser

Reguläres Mitglied
19.04.2011
26
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Also ich empfinde diese Reiseberichte als "Nordkorea light". Sind halt andere Länder mit anderen Sitten, anderer Architektur und einem anderen politischen System. Als Tourist hätte ich kein Problem damit.

Usbekistan würde ich (nach dem Lesen dieser Berichte) gerne besuchen, Tadschikistan eher nicht (nicht wegen des Führerkults, sondern weil ich bisher keine Attraktionen gesehen habe, die die Reisestrapazen und -Kosten rechtfertigen).

Vielen Dank an HON/UA für diese Berichte. Ist mal was völlig anderes, als "typische Reiseländer".

Ich bin durch Zufall auf diesen Bericht gestoßen und muss sagen, dass mich selten ein Reisebericht so gefesselt hat, wie dieser!
Ich bin dankbar, dass du uns mitnimmst auf diese Reise und einen Blick in Länder ermöglichst, die sicherlich die wenigstens als Reiseländer auf dem Schirm haben. Ich hatte bisher keine Vorstellung, wie es dort aussehen könnte, war jedoch teilweise wirklich positiv überrascht, manchmal total entsetzt-in der jetzigen Situation kann ich mir eure gedämpften Gespräche und das Unbehagen gut vorstellen...
Selbst würde ich tatsächlich eher auch nicht dorthin reisen wollen, schon allein wegen der sprachlichen Probleme, die ihr ja zum Glück nicht habt. Ich kann deine Begeisterung für die Gebäude mit ihrem teilweise morbiden Charme absolut nachvollziehen, das wäre auch genau mein Ding!

Bin auf jeden Fall weiterhin gespannt dabei und hab mich schon auf die Suche gemacht nach alten Berichten von euch, die ich aufarbeiten werde, wenn dieser vorbei ist, sonst falle ich in ein tiefes Loch!

cruiser
 
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28.02.2011
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40/1. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Am 40. Reisetag stand ein Ausflug in die Umgebung Dushanbes auf dem Tagesprogramm. Normalerweise hätten wir einen Mietwagen genommen – dies ist allerdings in Tadschikistan noch nicht möglich und so hatten wir ein Taxi bestellt, bei einer der besseren Taxiunternehmen Dushanbes.

Zuerst zum Frühstück, wieder sehr kommunistisch. Das beste Bespiel dafür waren wieder der Aufschnitt: wie mache ich aus einer Wurst zwei Platten? Man schneide die Wurst in die üblichen Scheiben, garniere mit der Hälfte eine Platte; die zweite Hälfte schneidet man in der Mitte durch – und schon hat man einen zweiten Aufschnitt für eine zweite Platte.
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Mir ging das Essen gehörig auf den Senkel, selbst die Spiegeleier waren grottenschlecht, man sah mir wohl meine Laune an. Man kam auf mich zu, ob man mir etwas anderes zubereiten könne? Klar, ‚Sirniki’ – und die bekam ich dann auch, in sehr guter Qualität, dazu Sauercreme und Erdbeervarenje.

Noch ein kurzer Blick aus der Club-Lounge im 12. Stockwerk auf die Stadt und die nahen Berge, welche am Vortag wegen der Wolken nicht zu sehen waren.
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Pünktlich um 10 wartete unser Taxi vor der Türe, ein, für Tadschikistan recht neuer Hyundai Sonata mit einem freundlichen, jungen Fahrer, der uns zuerst die Schonbezüge von der Rücksitzbank abnahm, uns je eine große Flasche mit usbekischem Bergwasser überreichte.

Los ging es, Richtung Osten aus der Stadt hinaus, an oft zerfallenden Fabriken und Plattenbauten. Schon nach 20 Kilometern kamen wir in die Berge, die Landschaft traumhaft schön.
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Weiter ging es über die perfekt ausgebaute Hauptstraße ohne jegliches Schlagloch
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nach ‚Nurek’,
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welche in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts für die Arbeiter des Nurek-Staudamms gegründet und erbaut wurde.

Wikipedia: ‚Die ersten Planungen für einen Staudamm am Wachsch erfolgten in den 1950er Jahren. Mit dem Bau des 300 Meter hohen Nurek-Staudamms wurde 1961 begonnen. Parallel dazu wurde eine Stadt zur Unterbringung der Arbeiter angelegt. 1972 lieferte das Kraftwerk erstmals elektrischen Strom und 1979 war der Damm vollständig gefüllt.[4] Die Gesamtkosten für den Staudamm einschließlich der Stadt beliefen sich auf 1,25 Milliarden US-Dollar.’

Die Einwohnerzahl beträgt heute knapp 30'000 Personen. Und genau hier kommt der ‚Brutalismus’ bzw. der ‚Sovjet Modernism’ ins Spiel. Wie baut man eine so große Stadt am schnellsten und effektivsten? Mit
industriell vorgefertigten Bauelementen, welche sich den örtlichen Gegebenheiten anpassen lassen (Temperatur, Sonne etc.).

Mit Nurek wurde somit eine komplette Stadt, ohne dass deren Geschichte und bereits existierenden Bauten beachtet werden mussten, in diesem Stil errichtet.

Ein Paradebeispiel hier ist der ‚Avtovoksal’, der Busbahnhof, Oscar Niemeyer hätte ihn nicht exemplarischer entwerfen können. Wir hielten an, betrachteten das Bauwerk eingehend.

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So unwohl man sich in Tadschikistan fühlt, die einfachen Menschen sind ausnahmslos sehr freundlich, geben einem Tipps wie man wohin kommt.

Wir fuhren über die Leninstraße (heißt heute noch so) vorbei am Denkmal zu den Olympischen Speilen von 1980 in Moskau
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zum Hauptplatz der Stadt, welche natürlich von einer Lenin-Statue geschmückt wird (vom Berg schaut ein metallisches Lenin-Kunstwerk auf die Stadt).
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An der Stirnseite des Platzes liegt die ehemalige Staudammverwaltung, heute leerstehend.
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Auch anhand dieses Baus kann man den Fortschritt des Brutalismus erklären, speziell wenn man die vorgesetzten Sonnenblenden betrachtet:
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diese sind so ausgerichtet, dass genügend natürliches Licht ins Innere fällt, es jedoch niemals zu direkter Sonneneinstrahlung kommt, weshalb es im Inneren immer schön kühl ist.

Wir wollten hinein, wurden aber sofort von einem Wächter zurückgepfiffen. Eine kurze Unterhaltung, ein Telefongespräch – und nach 5 Minuten erschien der stellvertretende Bürgermeister, erkundigte woher wir kämen, was wir ansehen wollten, entschuldigte sich, dass der Bürgermeister selbst nicht in der Stadt wäre.
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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40/2. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Ab jetzt hatten wir freien Zugang zu (fast) allem, ob wir wollten oder nicht. Zuerst hinein ins Verwaltungsgebäude, übers Treppenhaus in den Versammlungsraum, wo sich seit den 60er Jahren nichts geändert hatte.
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Nun ging es zur Allee der Stadterbauer, mit 3 langgezogenen Bassins mit Springbrunnen,
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an deren Ende, kurz vor dem Fluss, das Denkmal zu Ehren der Stadterbauer steht.
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Von einer Terrasse hinter dem Denkmal hatte man einen wunderschönen Blick auf die Umgebung, Fluss und Berge.

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Wir wurden zum Kulturzentrum geschleppt,
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mussten uns kurz im Inneren
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einen Wettbewerb der tadschikischen Jugend anschauen, uns begeistert zeigen, dem Chefchoreographen unsere Anerkennung ausdrücken.

Direkt neben dem Kulturzentrum das ehemalige (nicht mehr in Betrieb befindliche) Kino, welches in einschlägigen Internetseiten für sein Mosaik an der Außenwand gepriesen wird.
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Eigentlich wollten wir weiter – aber wir hatten keine Chance, das Staudammmuseum wurde aufgeschlossen, eine Führerin angeschleppt, wir bekamen das volle Programm, inkl. Fotos von Nurek Anfang der 60er,
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durften noch einige Dokumente,
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Werkzeuge und Ehrungen betrachten.
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Zurück zum Auto? Nein, es ging in die Stadt-Bibliothek,
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wo wir uns ins Gästebuch der Stadt eintragen mussten (nachdem wir versichert hatten, dass wir keine ‚Banderovzi’ – Anhänger von Stepan Bandera – sind).

Nun ging es endlich, mit dem Vice-Bürgermeister an Bord, durch ein Tor
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in Richtung Staudamm, wo wir ausstiegen.

Der Nurek-Staudamm (erbaut 1961 bis 1980) ist aktuell, zusammen mit dem ‚JinPing I’ in China (fertiggestellt 2013), mit seinen 300 Metern Höhe die höchste Talsperre der Welt (Tadschikistan baut momentan an einer 335 Meter hohen Talsperre). Da der Damm in einem sehr erdbebengefährdeten Gebiet liegt, wurde er als Schüttdamm und nicht aus Beton errichtet.

Die 9 Turbinen erzeugen genug Strom, um ganz Tadschikistan mit Strom zu versorgen. Früher wurde der Strom exportiert – was allerdings zum Erliegen kam. Aus diesem Grund laufen die Turbinen meist leer. Von Mai bis August wird eine riesige Menge Wasser täglich über einen Kanal (auf dem Foto links zu sehen)
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als riesiger Wasserfall in Fluss gelassen,
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was die Temperatur in Stadt und Tal erheblich senkt – als Klimaanlage.

Ein Gruppenfoto mit Talsperre durfte natürlich nicht fehlen.
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Eigentlich wollten wir nach oben auf den Damm, auch da sich dort das Denkmal ‚БелАЗу’ befindet
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– nur ging dies leider nicht so kurzfristig. Unser Begleiter erklärte uns, dass der Staudamm nun vom Militär bewacht würde, im Gegensatz zur Polizei mit diesen nicht zu verhandeln wäre. Wenn wir wochentags gekommen wären, morgens, dann hätte er uns eine Genehmigung besorgt – aber an einem Samstag, keine Chance.

An einer der typischen sowjetischen Bushaltestellen vorbei (es gibt unendlich viele Typen, nicht so einfallslos wie im ‚Westen’)
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lieferten wir den Vice-Bürgermeister zuhause ab, lehnten die Einladung auf eine Tasse Tee und Kuchen dankend ab, fuhren zurück zur Hauptstraße und in Richtung Süden.
 

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28.02.2011
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40/3. Tag; 5. Winterreise 2017/18

An einem kleinen Markt hielten wir an, unser Fahrer lud uns auf ein Glas frischgepressten Granatapfelsaft ein.
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Über den Fluss,
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wo am Straßenrand gebratene Fische angeboten wurden, durch den nächsten (chinesischen) Tunnel in die Berge, wo wir auf die ehemalige Passstraße abbogen, einen wahnsinnig schönen Blick auf den Nurek-Stausee hatten.

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40/4. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Von dieser alten Passstraße, in schlechtem Zustand, bogen wir auf eine wirklich üble Piste (teilweise Betonplatten, teilweise kein Straßenbelag) ab, ich hatte Angst um den Hyundai (der Fahrer auch).

So ging es ganz langsam nach oben in die Berge, wir wurden von rasend schnell fahrenden Einheimischen in alten Opel Vectra überholt. Weiter oben änderte sich der Blickwinkel auf den Stausee, sehr beeindruckend!
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Nach über 30 Minuten Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel, das ‚OKNO’ eine von den russischen Weltraumtruppen betriebene Anlage vor Verfolgung von Objekten im Weltall (2'000 bis 40'000 km Höhe), auf 2'200 Metern über dem Meeresspiegel.
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Die Anlage besteht aus 10 dreh- und schenkbaren Spiegelteleskopen, in kugelförmigen Gehäusen untergebracht, welche geöffnet werden können.
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40/5. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Dass der Komplex nicht zu besichtigen war, war uns klar, so betrachteten wir die nahegelegene Datsha des ‚Präsidenten’, in einmaliger Lage, mit atemberaubendem Ausblick.

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Aber auch wir konnten diesen Ausblick heute genießen,
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mit Zoom sogar den die Nurek-Talsperre erkennen.
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Wir fuhren die Rüttelpiste wieder zur Passstraße, fuhren diesmal in Gegenrichtung, genossen Landschaft, Mensch
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und Tierwelt,
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warfen einen letzten Blick auf Nurek im Tal unter uns.
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Als wir wieder auf die Hauptverkehrsstraße nach Dushanbe einbiegen wollten gab es dort gerade einen Stau, eine Schafsherde wurde über die Straße geführt.
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Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir in Dushanbe an, hatten Hunger, ließen uns zur ‚Chaikhnana (Teehaus) Rohat’ bringen, wo wir uns von unserem Fahrer, welcher mittlerweile zu uns Vertrauen gefasst hatte, sich offen mit uns unterhielt, bezahlten (7 Stunden, 220 Kilometer: US$ 81) und verabschiedeten uns – er war total happy mit uns eine solche Tour gemacht zu haben, hatte das alles noch nie gesehen.

Durch den Garten
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hinauf ins offene Obergeschoss des Bauwerks aus der Stalinzeit, alles nicht besonders sauber (die Toiletten stammen auch aus den 50ern, ohne jegliche Renovierung).
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Weil uns das Lokal nicht zusagte bestellten wir nur zwei Suppen,
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den schlechtesten ‚Lagman’ dieser Reise, trotz Hunger aß ich nicht auf.

Wir nahmen ein Taxi zu ‚Schokoladniza’, rauchten Shisha, tranken Tee, fuhren weiter ins Hotel, aßen noch eine Kleinigkeit in der Club-Lounge.

Da ich 2+1 Nacht reserviert hatte, mussten wir heute die ersten beiden Nächte bezahlten bevor man uns einen funktionierenden Zimmerschlüssel gab. Problematisch war nur, dass die Rechnung nicht stimmte, diese zu hoch war, man auf die Begleichung und Regelung des Missstandes am Folgetag bestand.

Wie bereits geschrieben, so toll das Land, die Landschaft, die Architektur, so freundlich die Menschen – wir fühlen uns nicht besonders wohl, ‚Nordkorea Light’ passt schon.
 
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Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
530
80
DXB
Wie immer sehr interessant ! Kannst Du schon preisgeben, ob es auch noch nach Türkmenistan geht ? Würde mich von allen "stan's" am meisten interessieren.
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Wie immer sehr interessant ! Kannst Du schon preisgeben, ob es auch noch nach Türkmenistan geht ? Würde mich von allen "stan's" am meisten interessieren.
Ja, kann ich - das fällt diesmal aus. Wird aber mit Sicherheit irgendwann kommen (denn es ist jetzt das einzige der ehemaligen USDDR-STAN-Länder, das mir noch fehlt).
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.694
3.863
BER
Schade, dass die Staumauer von Nurek nicht mehr zugänglich ist. 2008 war ich dort zum letzten Mal ohne irgendein permit, aber die Zeiten sind wohl vorbei.

Der Löwenanteil der Energie des Kraftwerks geht übrigens nicht in die öffentliche Stromversorgung, sondern ans Aluminiumwerk in Tursunsoda, dem mit weitem Abstand größten Industriebetrieb des Landes und Haupteinnahmequelle der Präsidentenfamilie.

Wenn ihr Tadschikistan schon bedrückend findet, solltet ihr Turkmenistan u. U. vermeiden. Wobei Usbekistan fandet ihr ja auch nicht frustrierend, obwohl es hinter Tadschikistan weit zurücksteht, was Unterdrückung/Repressalien gegenüber der Bevölkerung angeht usw.
 
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PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
641
228
FRA
Ich dachte auch erst Usbekistan ist wieder auf meiner Liste nach oben gerückt, aber Tadschikistan muss nicht sein. Nach den Landschaftsbildern von der Fahrt aus Usbekistan und rund um den Staudamm würde ich jedoch doch mal 3-4 Tage hinfahren.

Weiter so!
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Ja, dieser Ausflug war mal wieder Erlebnis pur. Hin und weg.
Das Ganze ist jetzt auch noch zu einer Bildungsreise geworden.
Ich finde es einfach Wahnsinn wo ihr uns hier hinführt. Nix Langweilig at all!!!!! Selbst die Alohasteffi liest wahrscheinlich intzwischen wieder alles.


Montag werde ich mal beim Europäischen Automobilverband eine größere Untersuchung in Auftrag geben wie es zu der Anhäufung der OPEL Fahrzeuge ausgerechnet in dieser Gegend kommt. Die letzte Ecke in der man das vermutet. Da müssen mehrere Hoschschulinstitute ran (außer Prof. Dudenhöffer natürlich). Opel Marktanteil hier wohl höher als in Deutschland denke ich.

Theorie: Die Autos (Vectra und so) sind noch aus einer Zeit bevor GM den Opel Leuten den Export nach Osten zugunsten der daewoo Schüsseln abgewürgt hat.
Aber irgendein Geheimnis muss es geben, denn Neufahrzeuge sind es ja nicht.
Ost'mafia' spezialisiert darauf die Dinger hierhin zu exportieren, so ähnlich wie die Libanon 'Mafia' Nordafrika mit den ganzen alten Mercedes versorgt.

(Disclaimer: 'Mafia' ist hier nicht krimminell sondern nur als Kurzbeschreibung für gutes Exportgebaren gemeint.)


Wie immer Beeindruckend.'Wo man jetzt noch alles hinfahren sollte'.


Flyglobal
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.102
1.615
KUL (bye bye HAM)
Montag werde ich mal beim Europäischen Automobilverband eine größere Untersuchung in Auftrag geben wie es zu der Anhäufung der OPEL Fahrzeuge ausgerechnet in dieser Gegend kommt. Die letzte Ecke in der man das vermutet. Da müssen mehrere Hoschschulinstitute ran (außer Prof. Dudenhöffer natürlich). Opel Marktanteil hier wohl höher als in Deutschland denke ich.

Theorie: Die Autos (Vectra und so) sind noch aus einer Zeit bevor GM den Opel Leuten den Export nach Osten zugunsten der daewoo Schüsseln abgewürgt hat.
Aber irgendein Geheimnis muss es geben, denn Neufahrzeuge sind es ja nicht.
Ost'mafia' spezialisiert darauf die Dinger hierhin zu exportieren, so ähnlich wie die Libanon 'Mafia' Nordafrika mit den ganzen alten Mercedes versorgt.

Flyglobal

Aus dem gleichen Grund wieso gefühlt eins von drei Autos in Kirgisistan ein AUDI 100 (Fließheck!) mit 5-Zylinder Maschine ist. Damals relativ unbeliebt im Export (im Gegensatz zu Mercedes), also günstig, bei gleichzeitig unverwüstlicher Technik. Zudem haben meistens in Deutschland ansässige Landsleute schnell auf gebrauchte Ersatzteile spezialisiert.
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Aus dem gleichen Grund wieso gefühlt eins von drei Autos in Kirgisistan ein AUDI 100 (Fließheck!) mit 5-Zylinder Maschine ist. Damals relativ unbeliebt im Export (im Gegensatz zu Mercedes), also günstig, bei gleichzeitig unverwüstlicher Technik. Zudem haben meistens in Deutschland ansässige Landsleute schnell auf gebrauchte Ersatzteile spezialisiert.

Das mag ein Gund sein: Der Naschschub von vielen Ersatzteilen organisiert von Landsleuten die die hier sammeln.


Flyglobal
 
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HON/UA

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28.02.2011
3.882
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V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

Wenn ihr Tadschikistan schon bedrückend findet, solltet ihr Turkmenistan u. U. vermeiden. Wobei Usbekistan fandet ihr ja auch nicht frustrierend, obwohl es hinter Tadschikistan weit zurücksteht, was Unterdrückung/Repressalien gegenüber der Bevölkerung angeht usw.
Ganz ehrlich verstehe ich Deine Aussagen über Usbekistan nicht, denn aktuell scheint sich sehr viel zu ändern, so kann man mit den Menschen ganz offen über ihr Land, die Zustände und den neuen Präsidenten reden - selbst Kritik (auch am Ex-Präsidenten) hört man. Im Vergleich zur Ukraine, wo gerade die Presse- und Meinungsfreiheit stark eingeschränkt, Teile der Bevölkerung unterdrückt werden,

fanden wir das alles sehr offen.
 
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28.02.2011
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Auch das Essen haut mich nicht vom Hocker. In den Hotelzimmern müsste ich weinen, wenn ich dort übernachten müsste:cry:.
Dieser Aussage kann ich nicht ganz folgen.

Das Essen ist mit Sicherheit besser, geschmackvoller, natürlicher und gesünder als der Plastikfraß in den USA. Hier kommt das Obst und Gemüse nicht aus einem Gewächshaus, wird noch von Bauern auf dem Feld angebaut, schmeckt noch nach was es aussieht. Auf Hawaii (speziell Maui) hatten wir größere Probleme an gutes Essen zu kommen, und das zu anderen Preisen.

Auch bei den Hotels komme ich nicht ganz mit, wo musst Du da weinen? Ich bin mal ganz froh zwischendurch in einem individuellen Hotel zu wohnen, speziell wenn es so sauber ist wie das Grand Hotel Khujand, die Menschen zudem so freundlich sind. Wenn Du nur in 5*-(Ketten)Hotels wohnen kannst, dann bliebt Dir leider ein sehr interessanter Teil der Welt verschlossen.
Ich war geschäftlich bereits vor 20 Jahren in Gegenden, in welchen es selbst an sauberen 1*-Hotels fehlte, ich in einem Sportlerhotel ('Hotel Sputnik' in Tomsk) angezogen auf meinem Mantel schlief. Auch das habe ich überlebt. Und gerade diese Erlebnisse, die Gastfreundschaft der Menschen dort, die sibirischen Pelmeni, sind bei mir mehr hängengeblieben als der langweilige Urlaub im 'Burj al Arab' in Dubai.

Ich werde auf jeden Fall in den nächsten Jahren den 'Pamir Highway' von Dushanbe bis Ost ins Auge fassen, wissen, dass ich auf jeglichen Luxus verzichten muss. Das Einzige das mich aktuell davon abhält ist, dass ich nicht selbst fahren darf - und mit Fahrer macht es uns keinen Spaß.