Der kürzere und leichtere A320 könnte unter Umständen die XLR-Variante abgeben, sofern man ihn nicht zugunsten des A220-500 einstellt.
Oder zugunsten eines A220-300 mit 3-3 Bestuhlung...
In Kombination mit dem A220 kann es natürlich Sinn machen, die A320 Familie mit einem neuen Flügel ein Stück nach oben zu schieben. Nur bis zum A330 NEO bleibt da doch eine recht große Lücke.
Genau die könnte NMA/797 füllen, und schon wäre Boeing wieder bei der Musik.
Ich befürchte allerdings, das A320 Fahrwerk ist nicht mehr großartig streckbar, weder um längere Rümpfe ohne Tailstrikegefahr zu erlauben, noch eine nächst größere Triebwerksvariante. Am Ende muss es ja in den engen Rumpf passen. Airbus ist in einer leicht komfortableren Situation als Boeing mit der 737, aber auch nicht viel.
Auch ein Fahrwerk mit nur zwei Reifen stößt an Grenzen.
Von daher wäre ein größerer neuer Flügel am Ende doch der erste Schritt zu einem komplett neuen Flugzeug. Ich erwarte daher eher einen neuen Flügel der nicht viel größer ist als der aktuelle A320 Flügel.
Die 787-8 verkauft sich seit Jahren nicht mehr.
Was allerdings nicht nur an der Größe liegt... Die 787-9 enthält doch eine ganze Menge "lessons learned" vom ersten Versuch -8.
Wenn Boeing gerade Geld übrig hätte, wäre es sicher sinnvoll, die -8 auf -9/10 Standard zu bringen, dann würde sie sich vielleicht auch wieder besser verkaufen, gerade nach Corona.
Ansonsten gibt es nicht zu viele Baureihen in der Luftfahrtgeschichte von denen mehr als 400 bestellt wurden. So ganz am Markt vorbei geht diese Größe Flugzeug nicht.
Ganz im Gegenteil. Boeing plant so etwas wie eine neue 767 in CFK. Also einen schmalen Widebody.
Boeing hat 15 Jahre lang die 787 als "die neue 767 in CFK" vermarktet... Bei allen Kennzahlen war immer die 767 das Vergleichsmuster.
Vielleicht macht man lieber ein schlankeres Verbrauchswunder. Die 787 ist jedenfalls zu dick für diese Rolle.
Der Einfluss des Rumpfdurchmessers auf den Widerstand wird gerne überschätzt. Gerade bei Verkehrsflugzeugen spielt der induzierte Widerstand auch im Reiseflug eine viel größere Rolle als z.B. in der Allgemeinen Luftfahrt. Da kann man ihn im Reiseflug weitgehend vernachlässigen. Durch die dünne Luft auf Reiseflughöhe fliegt man immer noch bei realtiv hohen Auftriebsbeiwerten, Flügelstreckung ist daher viel wichtiger als Rumpfdurchmesser. Und da ist man eingeschränkt, wenn man an bestehenden Flughäfen an den Kurzstreckenterminals andocken möchte, mit der 737 konkurrieren will.
Niemand möchte einen A322 mit dem man bei den 787/A330 parken muss.
Wie unwichtig Rumpfwiderstand ist kann man gut daran sehen, dass heute oft die Rumpfröhre bis zum Kabinenende zylindrisch ist, und das Heck relativ plump ansetzt. Die Eleganz einer 747 will man heute nicht mehr für den Preis einer hinten eingeschnürten Kabine bzw. eines sehr großen Bulk Cargo Compartments. Dazu spart es noch bei der Fertigung erheblich. So ein Rumpfdesign kostet genauso wie ein etwas größerer Durchmesser, auch beim transsonischen Widerstand.
Einen WB Rumpf mit einem Sitz weniger als 787 ist den Entwicklungsaufwand nicht wert. Zwei weniger ist gerade einer mehr als Schmalrumpf. Zwischen 9 und 6 (Bei Airbus zwischen 8 und 6) ist nicht viel Spielraum, der einen "engen Spritspar-Widebodyrumpf" rechtfertigen würde.
Und dazu kommt ja bekanntermaßen die Frachtcontainerproblematik. Wer heute einen Rumpf baut in den LD3 passt, der packt auch 9 Sitze pro Reihe rein.