Naja, hier in Deutschland hat es auch schon so manches Projekt bis zum Erstflug gebracht, da steckt nicht das große Geld dahinter. Etwas zum Abheben zu bringen bedeutet noch gar nichts, es im Laufe der Flugerprobung zu einem sicheren, angenehm zu fliegenden und wirtschaftlichen Gerät zu machen ist die Kunst und kostet, eine Serienfertigung aufzuziehen koset.
Wer behauptet 9 mal schlauer zu sein als die geballte Luftfahrtindustrie dieser Welt (also wer behauptet als Newcomer ein Flugzeug entwickeln zu können, das nur 1/9 des Treibstoffverbrauchs der etablierten Konkurrenz zu haben, und das nur unter Nutzung von Technologie die seit vielen Jahren bekannt und allen verfügbar ist) ist für mich ein Hochstapler. Wer daran glaubt ist für mich ein absolut unerfahrener Laie.
Wann ist das letze mal ein Flugzeug entwickelt worden, das auch nur doppelt so gut war wie die etablierte Konkurrenz? Vermutlich im zweiten Weltkrieg oder ganz kurz danach...
Für Leute mit Ahnung ist schon eine 20% Steigerung etwas, vor dem man heutzutage Hochachtung haben muss. Wer das um das 45 fache übertreffen muss um zu beeindrucken, ist für mich völlig unseriös.
Aber so ist das eben schon länger, wenn du ein 20% besseres Flugzeug entwickeln möchtest, lassen dich alle Investoren abblitzen. Versprichst du ein 9 x besseres, kommen sie alle angerannt.
Und genau deshalb sind auch schon lange keine 20% besseren Flugzeuge mehr entwickelt wurden, fliegen wir immer noch mit Aerodynamik- und Strukturkonzepten des zweiten Weltkriegs und Turboproptriebwerken aus den 50ern rum... Während das Geld in Totgeburtentwicklungen fliesst.
Aber vielleicht muss es ja auch gar nicht ein neues Flugzeug sein:
A350 klemmt sich in Windschatten von A350
Airbus hat eine Windschatten-Formation über dem Atlantik getestet. Die enge Staffelung soll fünf Prozent Sprit einsparen - und hat zumindest im atlantischen Linienverkehr echte Chancen auf Anwendung
Moderne Flugsteuerung und Kommunikation erlaubt vielleicht auch bestehende Flugzeuge sehr viel wirtschaftlicher zu betreiben.
Sicher nict ganz unproblematisch, erst hat man viel Aufwand betrieben, die Auftriebsverteilung so zu justieren (mit im Flug einzeln individuell leicht verstellbaren Landeklappen), dass die Lsten und der Widerstand zu einem optimalen Kompromiss gebracht werden, jetzt fliegt man im Nachlauf eines anderen Flugzeugs und ändert die Auftriebsverteilung so merklich...
Sehr viel realistischer als selbstfahrende Autos ist es jedenfalls, über den Nordatlantik in "Zugvogel-Konfiguration" zu fliegen. Die dafür notwendige Sensorik und Steuerungssoftware ist ziemlich rudimentär, und problemlos verfügbar.
Interessant wird es bei schlechterem Wetter, aber ich habe schon sehr, sehr lange keinen unruhigen Flug mehr über den Altantik gehabt. Am Himalaya lang hatte ich allerdings mehrfach über Stunden die Anschnallzeichen an und das Catering gestrichen... Der Nordatlantik ist vermutlich perfekt für so ein Projekt geeignet, das NATS System mit tagesabhängigen festen Tracks bereits perfekt etabliert, jetzt muss man nur noch die einzelnen Flieger dichter zusammenbringen. Mit den selben Taktiken mit denen man seit Jahrzehnten Abstände sicherstellt, kann man auch enge Formationen kreieren. Wenn sich das bewährt, könnte es sehr schnell kommen.
Und 5% Einsparung ist heutzutage auch schon eine Zahl. Für Investoren vielleicht nicht sexy, aber für Ingenieure durchaus achtbar, angesichts des minimalen Aufwands.