Zwangstrinkgeld für Touristen?

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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
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Da lob ich mir doch China, dort gibt es so einen Quatsch wie Trinkgeld (noch) nicht.

Man kann ja gewisse Konzepte z.B. in fremden Ländern für Quatsch, unsinnig etc. halten und sich trotzdem dementsprechend verhalten. Ich finde das auch dämlich, dass ich hier am Schluss 30% mehr bezahle, als auf der Karte steht, aber ich verhalte mich trotzdem dementsprechend -- ich bin ja nicht als Missionar hier.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Gar nicht liebe ich so eine Art versteckte Service Charge: Ungefragt wird Brot, Oliven, oä. gebracht das dann auf die rechnung aufgeschlagen wird, meist zu horrenden Preisen. Einmal sogar erlebt das die Brezn/Brötchen durchgezählt wurden und einzeln berechnet wurden :eek:

Schon mal in Italien gewesen?
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.181
10.935
FRA/QKL
Sorry Name habe ich vergessen - ist eh eine meiner größten Schwächen - mein Namensgedächtnis. War aber AFAIR ein Italiener.
Dann tippe ich mal auf den Tuscan Grille. Die Betreiber dort sind recht hochnäsig und das überträgt sich auch auf die auf Italienisch machenden schwer gegelten Servicekräfte (Haben wir auch von dortigen Locals gehört) und dort waren wir nur einmal und dann nie wieder, obwohl die Qualität der Speisen eigentlich ganz gut war.

Aber das Angebot ist ja in Naples sehr breit gefächert und der Kunde hat die freie Auswahl wo er hin geht. =;
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Sehr richtig.

Klarer wirds für die USA-Trinkgeldminimierer ev. doch durch den Vergleich mit Deutschland. Nie würde man hier einer Bedienung wegen Unfreundlichkeit o.ä. den Stundenlohn kürzen. Das gilt für alle Bereiche, man stelle sich Lohnkürzungen bei schlechter Leistung vor, Verdi würde einen Aufstand veranstalten, die armen Arbeitnehmer :idea:

Vielleicht wirds jetzt verstanden...

Lohn kürzen nicht, aber rausschmeissen wäre hier die Alternative. In USA regelt sich das halt über die Höhe des Trinkgeldes.
 

macdoc

Erfahrenes Mitglied
02.06.2010
1.042
0
Ich finde es hängt halt immer davon ab um welchen Service es sich handelt.
Wenn ich einen unfreundlichen Taxi Fahrer habe der sich verfährt und das Taxi dreckig ist gebe ich kein Trinkgeld. Punkt aus. Auch wenn er dann nichts an der Fahrt verdient.
Im Restaurant sind ja viel mehr Leute beteiligt und wenn da alles total im Eimer ist würde ich immer den Manager kommen lassen, so dass denn was bringt. Zumindest in D kann man sich das dann meist auch sparen. Ein Serviceentgelt das nicht eingepreist ist soll doch bewirken das der Service gut ist, oder sich zumindest bemüht. Wenn man dann unbeirrt weiter zahlt führt man das doch ad absurdum.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.861
1.475
Finde ich schwer nachzuvollziehen -- das Trinkgeld ist "nicht wirklich" eine freiwillige Leistung, sondern Teil der Preises, der aber (ausser bei grossen Gruppen) nicht zwangsweise eingetrieben wird. Preise separat (z.B. ohne Steuern) auszuweisen ist in den USA allgemein ueblich (wenn auch zugegebenmassen eine Unsitte). Du adaptierst europaeische Konzepte auf die US, was genau so dumm ist wie umgekehrt.

Wenn das "Trink"geld Teil des Preises ist, wieso kann man dann nicht gleicht reinrechnen und im Menü schreiben "Prices are including tip and service charge" oder um bei Reierair zu bleiben (psychologisch niedrigere Preise auf der Karte) einfach deutlich "prices are subject to 18% service charge" wie in Hongkong?

Übrigens: Brot wird z.b. in Wien auch extra einfach hingestellt und dann berechnet, wenn man es nimmt. In Portugal kann man das unbestellte Gedöngse einfach ablehnen. Allerdings kostet dort die Portion Oliven nur 0,5-0,9 EUR, Brot für 2 ca. 1 EUR.. das hält sich also im Rahmen. Geradezu frech finde ich wenn die dann ungefragt ihre Octopussalad oder Scampis hinstellen, denn die kosten mit 6-8 EUR oft mehr als die Hauptspeise....
 
Zuletzt bearbeitet:

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Wenn das "Trink"geld Teil des Preises ist, wieso kann man dann nicht gleicht reinrechnen und im Menü schreiben "Prices are including tip and service charge"

Wieso muss denn auch im Ausland immer alles so sein wie du/wir es gewohnt bist/sind?

Akzeptiere einfach die Unterschiede, als Gast hält man sich daran was im jeweiligen Land üblich ist und fertig.
 
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XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.861
1.475
Wieso muss denn auch im Ausland immer alles so sein wie du/wir es gewohnt bist/sind?

Akzeptiere einfach die Unterschiede, als Gast hält man sich daran was im jeweiligen Land üblich ist und fertig.

also jetzt verwechselst du was!

Was bin ich gewohnt? ich akzeptiere, daß ich in USA 18-22% Trinkgeld gebe und in Japan gar nichts.

Was nicht ok ist: Zwangstrinkgeld ohne auf der Karte zu stehen, oder nur für Touristen - dagegen wehre ich mich, weil ich versuche die örtlichen Habits zu pflegen!
 
Y

YuropFlyer

Guest
Man kann ja gewisse Konzepte z.B. in fremden Ländern für Quatsch, unsinnig etc. halten und sich trotzdem dementsprechend verhalten. Ich finde das auch dämlich, dass ich hier am Schluss 30% mehr bezahle, als auf der Karte steht, aber ich verhalte mich trotzdem dementsprechend -- ich bin ja nicht als Missionar hier.

Ich glaube er verhält sich durchaus auch dementsprechend, gibt also in Ländern, in denen Trinkgeld obligatorisch ist, dieses auch. Es ist einfach ein Witz, Trinkgeld als Zwang einzuführen, damit man die Preise günstiger anbieten kann. Das bedeutet nichts anderes, als das man lieber Preise auf der Karte hat, die 15% tiefer sind, und man diese tieferen Preise damit finanziert, das der Kunde einfach noch 18% draufzahlen "darf". Das ist ein ähnliches Konzept wie bei den ach so beliebten Billigfliegern, bloss das es dort noch Schlupflöcher gibt..

Mir gefällt das chinesische Prinzip viel besser - Preise verbindlich, man zahlt exakt das, und die laufen einem auch nach wenn man die 585 RMB mit 6 100ern bezahlt hat mit dem Wechselgeld, auch wenn das Essen noch so gut war, und 15 Yuan durchaus ein willkommenes Trinkgeld wären, das gibt es schlicht und einfach nicht. Man ist sehr wohl als Gast willkommen wiederzukommen, und DAMIT dem Restaurant Umsatz/Gewinn zu machen, als das man mit künstlich tief gehaltenen Preisen geködert wird, um anschliessend noch dick draufzahlen zu müssen.

Oder anders gesagt: Trinkgeld das genauso OPTIONAL ist wie bei der LH das bezahlen mit CC ist einfach nur doof!
 
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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
Es ist einfach ein Witz, Trinkgeld als Zwang einzuführen, damit man die Preise günstiger anbieten kann. Das bedeutet nichts anderes, als das man lieber Preise auf der Karte hat, die 15% tiefer sind, und man diese tieferen Preise damit finanziert, das der Kunde einfach noch 18% draufzahlen "darf".


Das gilt in den USA ja auch für die Mehrwertsteuer. Mit dem gleichen Argument könnte mal also das Zahlen der MWSt verweigern?
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Mal eine Frage in die Runde. Verlangt Ihr bei schlechtem Service in einem Restaurant in Deutschland das der Besitzer Lohn vom Bediensteten einbehält? Warum meint Ihr das dann in den USA einfach machen zu können?
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.861
1.475
Das gilt in den USA ja auch für die Mehrwertsteuer. Mit dem gleichen Argument könnte mal also das Zahlen der MWSt verweigern?

Das ist die gleche "Unsitte", Preise ohne VAT anzupreisen - aber in USA ist das halt in 90% der Fälle immer so (Ausnahme Benzin, warum eigentlich?) und die 5-9% machen das ganze nicht soooo viel teurer. Bei uns in Europa bei Steuersätzen um die 20-25% (Ausnahme Schweiz) wären die Unterschiede immens!

Weil es gerade passt: in Finnland müssen die Preise für Pfandartikel MIT Pfand ausgezeichnet werden (also "kostet" der Lidl Sprudel mit 40 Zent "Pantti" 0,99 EUR - es gibt also keine "bösen" Überraschungen wie bei uns am Airport: die Flasche 0,33 Wasser 3 EUR ausgezeichnet wird, und dann aber 25 Zent drauf kommen - mit einem leichten Grinsen sagen die "das kriegen Sie ja wieder raus, wenn sie die Flasche zurück bringen" - solchen Verkäufer würde ich gerne den Stinkefinger zeigen, die Flasche vor denen leer trinken und 25 Zent zurück fordern.:mad:
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.270
1.095
Mal eine Frage in die Runde. Verlangt Ihr bei schlechtem Service in einem Restaurant in Deutschland das der Besitzer Lohn vom Bediensteten einbehält? Warum meint Ihr das dann in den USA einfach machen zu können?

Auch hier lohnt sich Bedienen in den misten Kneipen/Restaurants nur mit dem Trinkgeld wirklich in den USA ist das Verhältnis natürlich extremer, aber hier wird derjenige über den es Beschwerden gibt eben gefeuert, dort geht er mangels Trinkgeld freiwillig.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.861
1.475
Auch hier lohnt sich Bedienen in den misten Kneipen/Restaurants nur mit dem Trinkgeld wirklich in den USA ist das Verhältnis natürlich extremer, aber hier wird derjenige über den es Beschwerden gibt eben gefeuert, dort geht er mangels Trinkgeld freiwillig.

Welchen Service in Deutschland?
 

Janus

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
522
0
Das ist die gleche "Unsitte", Preise ohne VAT anzupreisen - aber in USA ist das halt in 90% der Fälle immer so (Ausnahme Benzin, warum eigentlich?) und die 5-9% machen das ganze nicht soooo viel teurer. Bei uns in Europa bei Steuersätzen um die 20-25% (Ausnahme Schweiz) wären die Unterschiede immens!

Schon aufgefallen das es die VAT in jedem Bundesstaat anders ist und in Europa je Land einheitlich?
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.861
1.475
Schon aufgefallen das es die VAT in jedem Bundesstaat anders ist und in Europa je Land einheitlich?
klaro, aber seit wir den Euro haben ist es grundsätzlich ähnlich! USA Staaten= EU Staaten mit unterschiedlicher Höhe... aber halt nur 5-9& keine 19-25!!!
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.181
10.935
FRA/QKL
Ich glaube er verhält sich durchaus auch dementsprechend, gibt also in Ländern, in denen Trinkgeld obligatorisch ist, dieses auch. Es ist einfach ein Witz, Trinkgeld als Zwang einzuführen, damit man die Preise günstiger anbieten kann. Das bedeutet nichts anderes, als das man lieber Preise auf der Karte hat, die 15% tiefer sind, und man diese tieferen Preise damit finanziert, das der Kunde einfach noch 18% draufzahlen "darf". Das ist ein ähnliches Konzept wie bei den ach so beliebten Billigfliegern, bloss das es dort noch Schlupflöcher gibt..
(...)
als das man mit künstlich tief gehaltenen Preisen geködert wird, um anschliessend noch dick draufzahlen zu müssen.
Die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen, da Billigflieger mit Billigpreisen und versteckten Optionen gegen Konkurrenten mit einem Gesamtpreis antreten. Bei den Restaurants treten aber alle mit dem gleichen Konzept an und duellieren sich sich bildlich gesehen mit den gleichen Waffen.

Schon mal dran gedacht, dass dieses System vielleicht historisch so entstanden ist und nicht absichtlich eingeführt wurde?

Ich persönlich begrüße das System in den USA mit den Trinkgeldern sehr. In aller Regel bekomme ich einen guten und zuvorkommenden Service und die Bedienungen sind sehr bemüht zum Wohle des Gastes zu agieren. Den Eindruck habe ich in Ländern mit inkludiertem Trinkgeld leider sehr viel seltener.