4.9.22 - Cesna 551 OE-FGR crashes into the Baltic sea

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fozzl

Aktives Mitglied
25.08.2017
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NUE
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Gibt es bereits und wurde hier schon angesprochen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Bei so ner alten Citation, voll getankt, gut beladen, Sommerwetter, müsste der noch aktiv eingreifend und "lebendig" auf diese Höhe gegangen sein? Die hat keinen Autothrottle.
Kann das sein, dass er die Druckprobleme doch erst oben in FL360 bemerkt hat und nicht schon vorher? Das würde auch besser zum Funken mit Toledo passen. Was er denen im Funk gesagt hat über den Druck wäre interessant und warum er nicht sofort abgestiegen ist?
 
Zuletzt bearbeitet:

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
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3.593
STR
Weiß jemand wie das mit einem absichtlichen Abschuß in den anderen EU-Staaten geregelt ist?


Ein anderer Gedanke: Wäre es nicht sinnvoll eine Notfallautomatik in Flugzeuge einzubauen, dass bei einem schnell (oder gerne auch langsamen) Druckabfall automatisch in einen steilen Sinkflug runter auf eine sichere Höhe geht und gleichzeitig eine automatisierten Notfallfunkspruch aussendet um Fluglotsen und andere Flugzeuge vor dem Sinkflug zu warnen? Dann hätte die Crew auf jedem Fall eine Chance wieder klar im Kopf zu werden.

Bitte nicht. Das hatten wir doch bei der Max auch. Sensor liefert bestimmte Werte, das Flugzeug drückt deswegen hart runter und der Rest ist bekannt. Oder man müsste es intelligenter gestalten, was wieder nur die Komplexität erhöht - und damit dann doch wieder die Fehleranfälligkeit.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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GRQ + LID
Ein anderer Gedanke: Wäre es nicht sinnvoll eine Notfallautomatik in Flugzeuge einzubauen, dass bei einem schnell (oder gerne auch langsamen) Druckabfall automatisch in einen steilen Sinkflug runter auf eine sichere Höhe geht und gleichzeitig eine automatisierten Notfallfunkspruch aussendet um Fluglotsen und andere Flugzeuge vor dem Sinkflug zu warnen? Dann hätte die Crew auf jedem Fall eine Chance wieder klar im Kopf zu werden.
Das würde z.B. über den Alpen wunderbar funktionieren, so einen Notflug auf sagen wir mal 3.000 Meter.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.260
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Dahoam
Das würde z.B. über den Alpen wunderbar funktionieren, so einen Notflug auf sagen wir mal 3.000 Meter.
Ein sehr hilfreicher Beitrag... 🙈

Ist es für dich besser in größere Höhe zu bleiben wo man ohne Sauerstoff draufgeht als runterzugehen wo es zwar in gewissen Regionen eine Absturzwahrscheinlichkeit gibt, aber man ansonsten eine Überlebenschance hat?

Außerdem habe ich geschrieben "sichere Höhe". Das schließt eine Hindernisfreiheit ein, was heutige Flugzeuge in ihren EGPWS-Systemen eh wissen. In der Regel fallen die Sauerstoffmasken bei den Airliner bei 14000ft automatisch runter, was ca. 4200m entspricht. Würde zumindest für die Ostalpen ausreichen. Mit Ausnahme der Westalpen gäbe es sonst in Europa keine Probleme.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
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2.157
FRA
Außerdem habe ich geschrieben "sichere Höhe". Das schließt eine Hindernisfreiheit ein, was heutige Flugzeuge in ihren EGPWS-Systemen eh wissen.
Das wäre ein hochkomplexes System mit unzähligen failure modes und mit dem Potential, Piloten zu verwirren (MCAS lässt grüßen) und mit einem bestenfalls marginalen Sicherheitsgewinn.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
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3.768
DTM
Jetzt könnte man natürlich auch wieder auf die Idee kommen, ein (Notfall-)Remote Control-System zu verbauen. Technisch vermutlich möglich, aber Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht gegeben. Bei Kleinflugzeugen (z.B. Cirrus SR22) gibt es optional Systeme mit Rettungsfallschirm, die das Flugzeug sicher zu Boden gleiten lassen. So ein System müsste aber erstmal jemand aktivieren und wenn alle Personen bewusstlos sind, ist dies nicht möglich. Allenfalls remote.... Rettungsfallschirm-System beim Jet vermutlich auch nicht realisierbar. Entsprechende Diskussionen und Gedanken gab es wohl alle bereits. Wenn sich dies rentieren würde, wäre es bereits verbaut. Ist es leider nicht.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.260
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Dahoam
Steuerungen von außen sehe ich als deutliches Sicherheitsrisiko. Wenn ein "Guter" ein Flugzeug von außen steuern kann, dann kann es ein "Böser" auch. Ein Automat im Flugzeug dagegen macht das was ihm vorher einprogrammiert wird. Es gibt Drucksensoren und einen Autopiloten der Höhe und Sinkrate steuern kann. Braucht es nur eine Verbindung dieser zwei Systeme. Zusätzlich wie @red_travels schon schreibt kann ein Pilot der bei Bewusstsein ist das System ja wieder ausschalten.
 

tripleseven777

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27.06.2016
4.328
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DTM
Ja, das stimmt @MANAL - Remote Control birgt auch so einige Gefahren. Wohl mit einer der Aspekte, warum dies nicht im zivilen Bereich umgesetzt worden ist. Im militärischen Bereich gibt es ja Luftfahrzeuge, die vom Boden aus gesteuert werden. Da ist aber auch sicher eine hohe Verschlüsselungstechnik mit inbegriffen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Es gibt sogar automatische Notfall-Landeanlagen, die nach einem Knopfdruck alles selber machen. Bis zum Ausrollen und Bremsen. Warum sollte die Flugsicherung sowas nicht aus der Ferne auslösen können? Das gibt es aber nur bei ganz neuen Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt bisher.

In diesem Fall wären die Insassen aber bis dahin unter Umständen trotzdem schon tot gewesen.
 
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Volume

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01.06.2018
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Was er denen im Funk gesagt hat über den Druck wäre interessant und warum er nicht sofort abgestiegen ist?
Pyrenäen im Weg ?

Ich denke, da der Pilot ganz offenbar ein Problem erkannt hat, ist jede Diskussion über Automatiken problematisch, denn dann würden wir ja im Endeffekt Automatiken fordern die den Piloten bewusst übersteuern. Der Pilot hatte alle Möglichkeiten das erkannte Problem zu lösen, warum er es nicht getan hat oder nicht erfolgreich war wird wohl selbst ein CVR nicht klären können, es sei denn er hätte laute Selbstgespräche geführt.
Wenn Probleme mit 2/3 oder mehr Piloten im Cockpit diskutiert werden hilft der CVR, bei single pilot operation ist er sinnlos und deshalb konsequenterweise bei den dafür typischen Flugzeugen auch nicht gefordert.

Im besten Fall werden die Unfallermittler die technische Ursache für die Druckprobleme an den Wrackteilen identifizieren können, die Entscheidungswege des Piloten werden sie kaum nachvollziehen können.

Es ist ja auch denkbar, dass die Kabinendruckprobleme nur ein Symptom von Klimaanlagenproblemen waren, die die Besatzung wegen Vergiftung handlungsunfähig gemacht haben. Ich glaube kaum, dass sich noch klären lassen wird, ob der Pilot die Sauerstoffmaske getragen hat. Eine Störung im Sauerstoffsystem des Piloten wäre eher unwahrscheinlich, da ja die Ehefrau dann in der Kabine noch Sauerstoff gehabt hätte, und da sie ja auch Pilotin war dann hätte eingreifen können.

Insbesondere weil ja "eigentlich nichts passiert ist" werden die Unfallermittler wohl nicht Himmel und Hölle in Bewegung setzen, diesen Fall endgültig zu klären. Vier Tote bewegen heutzutage nichts mehr, leider.

Man kann doch keine Menschen befüllten Flieger vom Boden aus selber steuern.
Könnte man schon. Die Frage ist nur, ob das gewollt ist, ob es Passagiere eher beruhigt zu wissen, dass man sie im Zweifelsfall vom Boden aus retten kann, oder of es sie abschreckt, dass man sie im Zweifelsfall vom Boden aus ins Verderben stürzen und als Waffe misbrauchen kann...

War doch in OE registriert.
Ah ja, korrekt. Somit sind wohl die SUB, BFU und NTSB involviert.
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
Ist es für dich besser in größere Höhe zu bleiben wo man ohne Sauerstoff draufgeht als runterzugehen wo es zwar in gewissen Regionen eine Absturzwahrscheinlichkeit gibt, aber man ansonsten eine Überlebenschance hat?
[...]
Mit Ausnahme der Westalpen gäbe es sonst in Europa keine Probleme.
Und die Kaukasus natürlich.

Da der Tod an Sauerstoffmängel sehr sanft ist, wäre mir das doch irgendwie lieber als im Bewusstsein gegen einen Berg zu fliegen.

Natürlich ist das ein trauriger Vorfall, vielleicht kennen Forumsmitgleider die Betroffenen sogar persönlich. Deren Schmerz kenne ich nicht und hoffe ich auch nie zu kennen. Aber irgendwie ist es doch eine andere Stufe als EW2525 z.B.

Letzendlich kommt man auf die Frage wieviel ein Leben wert ist, und in der Aviation scheint ein Menschenleben viel wert zu sein. Mehr als viele andere Beispiele die vermeidbar sind (verpasste Lebensjahre durch mangelende Luftqualität z.B.).
 

Volume

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01.06.2018
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Letzendlich kommt man auf die Frage wieviel ein Leben wert ist, und in der Aviation scheint ein Menschenleben viel wert zu sein.
Auch in der Luftfahrt muss man sich aber leider fragen, wieviel Menscheleben rettet eine Million die wir in die Verkehrsflugzeugentwicklung stecken, verglichen mit einer die wir in Privatjets stecken. Und dann haben halt Birgenair, Germanwings oder Concorde mit jeweils > 100 toten Deutschen mehr Einfluss, als 4 Privatleute. Traurig aber wahr.

Wer ein Leben lang in der Luftfahrt unterwegs ist, verliert zwangsläufig Freunde oder gar Verwandte, für meinen Geschmack auch viel zu viele.

Mehr als viele andere Beispiele die vermeidbar sind (verpasste Lebensjahre durch mangelende Luftqualität z.B.).
Oder z.B. auch durch mangelnde Krankenhaushygiene Aufgrund von "Kostendruck" (=Gewinnsucht). Und vom Rauchen wollen wir mal gar nicht reden (7 verpasste Lebensjahre)...
 
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Clipper

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27.01.2012
314
82
HAM
Das rechte Triebwerk ist als erstes ausgefallen, die zwei Triebwerke saugen standardmäßig des Sprit aus getrennten Tanks, fallen also i.d.R. nicht zum gleichen Zeitpunkt aus.

Das erste Triebwerk müsste aber schon früher ausgefallen sein. Man war da ja schon lange im Sinkflug, als die Rechtskurve erfolgte.
 

Volume

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01.06.2018
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Die Citation war leider nicht mit Blackboxes ausgestattet.


Das wird dann wohl schwierig mit den weiteren Ermittlungen.
War zu erwarten. Was nicht vorgeschrieben ist, wird selten freiwillig gemacht.
Moderne Avionik könnte Datenspeicher haben, die noch was hergeben, nur tut denen Wasser nicht wirklich gut...
 

tripleseven777

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27.06.2016
4.328
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DTM
Es ist mMn unbestreitbar, dass das Training von gewerblich fliegenden Piloten oftmals höher, im Vergleich zum privat fliegenden wohlhabenden Unternehmer, ist. Dies ist nicht immer so, aber in den meisten Fällen.
Eventuell hat dies hier Menschenleben gekostet. Zudem wäre ein zweiter Pilot sicherlich nicht nachteilig gewesen, hätte die Arbeitsbelastung im Cockpit reduziert, auch wenn dieser Unfall dadurch vielleicht nicht hätte verhindert werden können.

Ich habe aus Interesse bei einem befreundeten Airbus-Kapitän (A320-Familie), bezüglich der Sauerstoffversorgung im Cockpit nachgefragt. Er ist auch mehrere Jahre lang Boeing (B737-800) geflogen. Die Sauerstoffversorgung im Cockpit soll sich zwischen Airbus & Boeing nicht wesentlich unterscheiden.
Jeder Pilot (auch die Observer auf den Jump Seats) haben natürlich ihre eigene Quick-Donning-Mask. Die Funktion wird vor jedem Flug überprüft.
Druck- und Füllstand werden ebenfalls überprüft.
Solltet ihr mal auf einem Jump Seat im Cockpit mitfliegen dürfen, lasst euch die Funktionsweise der Quick-Donning-Mask erklären. Dies könnte im Ernstfall euer Leben retten. Verantwortungsvolle Piloten machen dies vor dem Flug, sofern mal jemand "luftfahrtfremdes" mitfliegen sollte.
Es kann 100% Sauerstoff geliefert werden. So ist dies in der Regel auch voreingestellt. Man kann dies aber auch herunter regulieren. Alle Cockpitsitze werden aus einem zentralen Sauerstoffsystem versorgt (es gibt keine separaten System für die unterschiedlichen Pilotensitze).
Sollte ich gequirlte Sch**** aufgeschrieben haben, so bitte ich um Verbesserung. Auch ich lerne gerne dazu.
Auf die Sauerstoffversorgung der Passagiere möchte ich nicht eingehen.

Falls sich jemand über die Sauerstoffversorgung im Airbus weiterbilden möchte, hier ist ein entsprechendes PDF-Dokument (Quelle: smartcockpit.com).

News vom 06.09.2022

Schönen Sonntag!