Kannst du das mit den "mittelmäßig qualifizierten Arbeitern" und "unglaublich wichtig" bitte für mich erklären? Ich verstehe es nicht.
Es herrschte in den USA vielfach die Auffassung, dass die Boeing-Mitarbeiter etwas ganz ganz besonderes seien - nicht nur in der Belegschaft selbst, sondern auch in der breiten Allgemeinheit. Natürlich ist (war?) da schon auch etwas dran, niemand baut ein Flugzeug ohne Personal, das auch etwas kann. Dabei geht aber eben auch vergessen, dass sehr viele der Arbeiter eben genau keine besondere Qualifikation besitzen und auch keine besonders anspruchsvolle Aufgabe erledigen. Bewusst polemisch formuliert: "Feilspäne aufkehren kann fast jeder". Gewiss, auch solche Leute braucht man in einem Betrieb und das ist jetzt auch deutlich weniger despektierlich gemeint als es klingt, aber es ist schon etwas problematisch, wenn man sich dann als "The Shit" geriert. Ist ein bisschen wie beim Handwerk in Deutschland.
Letztlich herrscht in den USA, auch dank einer sehr sehr oberflächlichen Netflix-Doku, aktuell die Sicht, dass an Allem, wirklich Allem, das Management seit der McDonnell-Douglas Fusion/Übernahme schuld sei. Dass die Ursachen schon vorher existierten und dass, egal wie man es dreht und wendet, die Pfuscherei letztlich in der Werkhalle und nicht im Büro passiert, wird geflissentlich ignoriert oder sogar verleugnet. Natürlich finden sich viele der Ursachen auch im Personalmanagement und somit auch nicht zuletzt im Management wieder, aber wenn die Antwort unter keinen Umständen "Weil wir schlechtes Personal haben" sein darf, dann wird sich da auch nichts tun.
Manufaktur macht Airbus doch auch, es gibt zwar Ansätze zur modularen Bauweise, aber es ist ja nun nicht so, dass die Toulouse- und Hamburg-Teile dann am Ende nur noch per Stecker zusammengesteckt werden.
Zumindest spürt man bei Airbus in der Montage den "best-practice" Ansatz und man macht viele Dinge, wovon ich für meine Fertigung nur träumen könnte. Hätte gedacht, dass wenigstens das auch der Standard bei Boeing ist?!
Natürlich, allerdings ist das auch völlig legitim oder zumindest ökonomisch, wenn nicht gefühlt jedes zweite Teil krumm und schepps daherkommt