Die Lagerstätte eines Endlagers ist komplett anders. Nicht Einsturzgefährdet während Betrieb (vorVerschluss), geeignetes Gestein.
Frag mal einen Bergmann was er davon hält in einem einsturzgefährdeten Stollen/Bergwerk zu arbeiten ;-)
Du meinst vermutlich selbsttragende Gesteinsschichten.
Ich denke, das war bei der Asse auch so gedacht, bis das Wasser seinen Weg fand. Denn man kann sich offenbar irren.
Das Problem bei der Asse ist der Wassereinbruch und Einsturzgefährung. Wenn ein Endlager erst mal zu ist, ist der Zugang offensichtlich auch nicht mehr ganz "gratis" zu haben.
Man kann es vielleicht technisch etwas besser (aufwendiger) machen, aber im Grunde ist es dieselbe Sache.
Gebaute Endlager, geplante Endlager und natürlich auch Konzepte. Weiss aber nicht was das zur Sache tut.
Ich kenn einfach bisher so wenige in Betrieb befindliche Endlager, genau genommen (Stand Sommer 2025) keines.
Was es gab, waren als Endlager geplante und womöglich auch in diesem Geiste bereits genutzte Standorte, wo es dann irgendwann hieß: nun doch nicht.
Planungen / Konzepte gab es einige, die Untertage-Anlagen sind nicht das einzige Konzept, aber zumindest in der westlichen Welt das mittlerweile seit Jahrzehnten präferierte.
Das letzte „Endlager“ in Deutschland (Morsleben/DDR-Genehmigung), das tatsächlich teilweise schon mit mittel/schwach in Betrieb war und auch für die Einlagerung hochradioaktiver Abfälle geplant wurde und dazu ausgebaut werden sollte (was aufgrund Wiedervereinigung nicht mehr zustande kam), gilt inzwischen auch als einsturzgefährdet. Übrigens auf DDR-Seite gegenüber von Gorleben - und es gibt damit gute Gründe, anzunehmen, dass das in Gorleben ebenso passiert wäre.
Die schlimmsten Varianten von I don’t care-Endlagern (auch wenn das niemand so bezeichnet hat) siehst Du in Ex-Sowjetunion (Grube ausheben, alles rein, Grube planieren - gibt sicher vornehmere Beschreibungen und bestimmt auch Konzepte für sowas) - da gibt es bis heute gesperrte Landstriche - aber eben auch im Meer.
Beispielsweise auch 450 Fässer aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe ruhen endgelagert vor der portugiesischen Küste… (also erzählö mir keiner, so ein Dreck wäre in der westlichen Welt nicht möglich).
Und Hochwasser ist Hochwasser, egal woher es kommt, ob von einer Flutwelle in einem Fluss oder von einem Tsunami.
10000a-Hochwasser, kann ich mir vorstellen, auch woher dafür Daten kommen können.
10000a-Welle hab ich als standortspezifisches Auslegungskriterium noch nicht gesehen, mir fehlt auch die Vorstellung woher die wissenschaftliche Begründung für einen solchen Wert in Europa kommen sollte. Storegga war vor 8200 Jahren und erreichte 10-12 m in Norwegen, etwa 20 m auf dem Shetlands, die Doggerbank wurde damals abgeräumt und bezeichnet nur noch eine Sandbank in der Nordsee. Entscheidend ist bei einem Tsunami nicht primär die die Höhe sondern vor allem die Länge der Tsunami-Welle. Denn die Kraft ergibt sich einer Welle ergibt aus dem Integral der Fläche des kompletten Wellenprofils (bis wieder ein Wellental, d.h. Luft folgt).
Grundsätzlich: Welle ist nicht dasselbe wie Hochwasser (was nicht ausschließt, dass ein Hochwasserereignis auch etwas mit Wellen zu tun hat).. Hochwasser ist letztlich eine statische, gleichförmige Belastung, d.h. mit dem steigenden Wasserstand erhöht sich die Kraft, die z.B. auf eine Mauer wirkt.
Welle ist Dynamik. Ich könnte jetzt zu einem längeren Vortrag über seegangsinduzierte Kräfte, die Unterschiede zwischen direct calculation und motion analysis und den Konsequenzen für das Routing des Wasserfahrzeugs und die generellen Transportbedingungen unter Berücksichtigung Cargo und Seasfastening bis hin zu abhebenden Kräften ansetzen. Wir (also meine Firma und auch ich persönlich) haben uns nun schon bald 2 Jahrzehnte auch mit T&I-Engineering im Super-High&Heavy-Bereich hoch bis 5000 t pro Stück Cargo beschäftigt, komplette Planung mit Method Statement, Engineering/Nachweisführung entsprechend GL Noble Denton und später auch DNV GL / DNV, auch Leader of Operation-Funktion mit Verantwortung für Menschen, Material und Cargo. Blitzsauberer Track Record.
Welle ist charakterisiert durch einen Wellenvektor, eine Amplitute und die Höhe ihres Scheitelpunkts, aber auch durch die Form der Welle (die unterscheidet sich z.B. massive zwischen einem Tsunami und einer Welle im offenen Meer), usw.
Das unterscheidet sich auch nach Seegebieten, Wassertiefe und Jahreszeiten, dafür gibt es bojengestützte Messprogramme, z.B. bei der HSVA Hamburg. Es gibt auch küstennahe Effekte wie Wave-run-up und Wave-Build-up. Ich erkläre Dir auch gerne, warum der Bau eines Nearshore-Windparks (womöglich schon mit tideabhängigen Bauzeiten) in diesem Zusammenhang andere Herausforderungen hat als ein Offshore-Windpark (es ist wirklich nicht einfacher!).
Küstenschutzbauwerke werden nach Hochwasserstand, aber eben auch nach der Kraft der max. auftreffenden Wellen bemessen.
P.S.: Bauingenieure (mit Ausnahme Wasserbau) haben davon i.d.R. nur ein eingeschränktes Verständnis, für Schiffbauer ist das Brot & Butter.
Nicht mag, ist
Siehe oben, in D und CH wäre das abgedeckt gewesen mit den Regularien.
Ich sehe bis heute nichts in deutschen Regularien (Bauvorschriften), die einen Schutz gegen Tsunami abdecken würden.
Ein 10000a-Hochwasser oder auch eine 100/10000a-Sinuswelle ist mit der kopflastigen, langlaufenden Charakteristik eines Tsunamis nicht wirklich vergleichbar.
Dein geschriebenes ist eher auf den AKW Betrieb als auf ein Endlager anwendbar aus meiner Sicht.
Na, das ist Definitionssache. Mein Projekt hat keinen Betrieb mehr, es ist aber nicht aus der atomrechtlichen Aufsicht entlassen.
Das Zwischenlager ist eine eigenständige Sache, steht wie andere Anlagen auf dem Kraftwerksgelände in der Landschaft und man denkt nun darüber nach, wenn der Deich nicht hält.
Und ob es jemals ein funktioniendes Endlager geben wird, das man einfach so vergessen ignorieren kann? Was nicht doch nach 50 Jahren einsturzgefährdet ist oder recovered werden muss? Wer weiß, das überschreitet meine Lebensspanne.