Fragen an Vielflieger

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Washington

verliebt
07.02.2010
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Was LH Meint oder nicht meint ist doch egal. Wenn es darum geht ein Leben zu retten sollte das Jeder Arzt oder zumindest Jemand mit Ausbildiung in Medizin tun und hinterher sich um eine Bezahlung kuemmern.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Was LH Meint oder nicht meint ist doch egal. Wenn es darum geht ein Leben zu retten sollte das Jeder Arzt oder zumindest Jemand mit Ausbildiung in Medizin tun und hinterher sich um eine Bezahlung kuemmern.

Da liegt scheinbar genau der Hund begraben. An wen schickt man die Kostennote? Lufthansa ist eigentlich nicht fuer die medizische Behandlung von Gaesten an Bord (finanziell) verantwortlich sondern fuer deren Transport. LH scheint solche Rechnungen einzelnen Berichten nach auch nicht zu bezahlen. Die Alternative ist dann eben zwischenlanden - das kostet natuerlich ein Vermoegen. Die Frage ist was LH am Ende lieber waere, einem Arzt die Rechnung und ggf eine VDB Kompensation anzubieten oder zig-tausend EUR Kosten fuer die Zwischenlandung zu haben. Eine Rechnug an den Fluggast zu schicken macht vermutlich wenig Sinn. Eventuell ist der gar nicht oder schlecht versichert, auch nicht in der Lage eine hohe Rechnung selber zu bezahlen. Der helfende Arzt ist so oder so der geprellte. Das 'Doc on Board' Programm ist an fuer sich ein Witz, 5000 Meilen zur Anmeldung und individuelle Meilenverguetungen an Bord die noch unter der Hoehe eines FAZ Abo's liegen. Das ist vielleicht fuer Blutdruck messen und 'Authorisieren einer Schmerztablette' (um wieder an das alte Thema anzuschliessen) angemesse, sicherlich keinesfalls fuer eine 10-stuendige Intensivbehandlung von Passagieren.
 
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Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
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MUC
Für dieses Programm habe ich mich nie angemeldet, weil ich es seitens LH als ein lächerliches Ansinnen empfinde, für einmalige 5000 PM jeden meiner Flüge in eine Rufbereitschaft umzuwandeln. Davon habe ich auf Flughöhe Null wahrlich genug. Ein Grund, warum ich mich im Flieger so wohl und entspannt fühle, mag die "Unerreichbarkeit" sein...

Genau aus diesem Grund habe ich mich auch nicht angemeldet. Die LH meint Ärzte zum Tarif ihrer Putzkolonne bekommen zu können.

Meint ihr das wirklich ernst?
 
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tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
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Bis jetzt lese ich viel What if Theorie¨über Arten von Notfällen als Antwort auf die Frage von Icediver.

Mich würde interessieren was wirklich passiert ist wenn jemand von den hier postenden ärtzten +-10 Stunden an der Seite eines Pax im Flug bis zur Landung verweilen durfte. Verhält sich die Airline da immer noch stur im entgegenkommen.
Die Pauschale wird hier abgelehnt wird - weil sie der Entlohnung einer Putzkolonne entspräche - offensichtlich erwartet Dr. mehr als das - wieviel soll es denn sein - und wann kommen die Abgreifer die Feinsinng versuchen diese Meilen auch noch mitzunehmen - letzte Zeit kann man den Eindruck gewinnen dass es duchaus Bereitschaft gibt mit jegweder Energie alles mitznehmen. NEIN - ich sage nicht das die Dr. Abgreifer sind - sondern bewusst Dritte die in versuchung kommen würden wenn die Meilen hoch genug sind - siehe auch Kommentare wie das Abos mehr Meilen generieren....:doh:
Wird der Ernstfall wirklich ohne jegliche Kompensation von der Airline ausgesessen ?
Ich habe die 5000 Meilen eher als ein Invest der Airline in Datenbeschaffung gesehen - sodass man gleich sehen kann anhand zB der PIL wer im Notfall helfen könnte und somit bei Bedarf den "Findungsprozess" einfacher gestalten könnte.
Und dann je nach Situation noch nachgebessert wird.
Cheers

Thomas
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
NEIN - ich sage nicht das die Dr. Abgreifer sind - sondern bewusst Dritte die in versuchung kommen würden wenn die Meilen hoch genug sind - siehe auch Kommentare wie das Abos mehr Meilen generieren....:doh:

Das gibt es doch laengst. Im VFF und auf FT wurden doch Faelle erlaeutert wie man sich mit diversen Dr Titeln zu dem Programm anmelden konnte um die Meilen mitzunehmen. Darunter waren Tieraerzte und Apotheker, Zahnaerzte... Der Zahnarzt mag ja noch legitim sein, in dem Bereich kann ja immer etwas passieren.
 

AntonBauer

Classics Geek
08.03.2009
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8
MUC
Zahnärzte durchlaufen dasselbe Grundstudium wie Ärzte, inklusive Leichen sezieren etc. und dürfen übrigens genauso Medikamente verordnen. Jeder Zahnarzt, der nicht gerade ein Brett vor dem Kopf hat, sollte die Notfallhilfe so gut (oder so schlecht) wie ein "normaler" Arzt hinbekommen.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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LEJ
Bis jetzt lese ich viel What if Theorie¨über Arten von Notfällen als Antwort auf die Frage von Icediver.

Mich würde interessieren was wirklich passiert ist wenn jemand von den hier postenden ärtzten +-10 Stunden an der Seite eines Pax im Flug bis zur Landung verweilen durfte. Verhält sich die Airline da immer noch stur im entgegenkommen.
Die Pauschale wird hier abgelehnt wird - weil sie der Entlohnung einer Putzkolonne entspräche - offensichtlich erwartet Dr. mehr als das - wieviel soll es denn sein - und wann kommen die Abgreifer die Feinsinng versuchen diese Meilen auch noch mitzunehmen - letzte Zeit kann man den Eindruck gewinnen dass es duchaus Bereitschaft gibt mit jegweder Energie alles mitznehmen. NEIN - ich sage nicht das die Dr. Abgreifer sind - sondern bewusst Dritte die in versuchung kommen würden wenn die Meilen hoch genug sind - siehe auch Kommentare wie das Abos mehr Meilen generieren....:doh:
Wird der Ernstfall wirklich ohne jegliche Kompensation von der Airline ausgesessen ?
Ich habe die 5000 Meilen eher als ein Invest der Airline in Datenbeschaffung gesehen - sodass man gleich sehen kann anhand zB der PIL wer im Notfall helfen könnte und somit bei Bedarf den "Findungsprozess" einfacher gestalten könnte.
Und dann je nach Situation noch nachgebessert wird.
Cheers

Thomas

Hallo Thomas,
Hier ein exemplarischer Fall. Langstrecke USA zur Westküste. Ca 1,5h nach Start wurde ein Arzt gesucht. Patient US-Bürger, reiste in der Eco und Einwanderer aus Asien. Krankheitsbild durchaus schwerwiegend, Behandlung mit Infusionen und Medikamenten war notwendig. Auch war relativ schnell klar, dass der Patient einen chirurgischen Eingriff benötigen würde, zwar nicht sofort aber innerhalb der nächsten 24h. Eine Zwischenlandung wäre durchaus gerechtfertigt gewesen, Patient hatte aber nur für die USA eine Krankenversicherung und seine finanzielle Situation war nicht die Beste. Keine guten Vorausetzungen um ihn in der Pampa abzusetzen, da erwartete Behandlungszeit 2-3 Wochen betrug und damit es schnell teuer wird.
Also in die F transferiert und dort mit Überwachung und Therapie für die restliche Zeit stabilisiert.
Bei Landung wurde der Patient durch eine Ambulance abgeholt und ins nächste KH gefahren.
Vom Purser wurden mir dann 6000 Meilen angeboten, was ihm sichtlich peinlich war, aber LH Policy. Crew und Kapitän waren sehr nett und haben sich auch tausendmal bedankt.
LH hat mir dann ungefragt 12.000 Meilen überwiesen mit einem BlaBla Standardschreiben.
Die Familie hat dann meine Familie und mich zu sich nach Hause eingeladen. Das war wirklich nett.
An LH habe ich dann noch einen Brief geschrieben, dass ich mich von den 12.000 Meilen ein wenig veralbert fühle.
Da gabs dann wieder eine Standard-Bla-Bla Antwort.
Auf eine Rechnungsstellung habe ich verzichtet, da ich mir nicht sicher war ob LH USA dass an den Passagier durchreicht.
Unter diesem Aspekt werde ich mich nicht bei dem LH Programm registrieren weil ich es von LH schon unverschämt finde, dass man meint für einmalig 40-50 Euro (da ist der Wert der Meile schon grosszügig angesetzt) mich permanent verfügbar und in Bereifschaft an Bord zu haben.
D. h. nicht, das bei einem Notfall nicht geholfen wird. Es hat einfach etwas mit dem Respekt gegenüber einem Berufsstand zu tun.
 

Janus

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
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Unter diesem Aspekt werde ich mich nicht bei dem LH Programm registrieren weil ich es von LH schon unverschämt finde, dass man meint für einmalig 40-50 Euro (da ist der Wert der Meile schon grosszügig angesetzt) mich permanent verfügbar und in Bereifschaft an Bord zu haben.
D. h. nicht, das bei einem Notfall nicht geholfen wird.

Aus diesem Grund habe ich mich auch nicht angemeldet. Nicht weil ich nicht bereit bin zu helfen, eher hätte ich das Gefuehl durch die gezahlten Meilen in eine Situation zu geraten in der ich der LH etwas "schulde". Um klarzustellen, wenn es eine Option gäbe sich unabhängig von einer Kompesation zu registrieren, um wie von tcswede angesprochen den Findungsprozess einfacher zu gestalten, wuerde ich es sicher machen. Aber so sehe ich die Gefahr schon das man bei einem minderen Notfall permanent als Bordarzt misbraucht wird, wie von Weltrreisender beschrieben. Nochmals, bei echten Notfällen sitze ich auch gerne 6h bis zur nächsten Landemöglichkeit neben dem Patienten.

Zur Ausgangsfrage, natuerlich Klassenuebergreifend. Siehe Argument von wanderlust.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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Nach dem hier ja nun viel über Ärzte und ihre Hilfsbereitschaft gesprochen wurde nun mal die Frage an die C/F Flieger:
Wer von Euch wäre denn bereit ohne Diskussion seinen Platz in der C oder F zu räumen für einen medizinischen Notfall und dann den Eco-Sitz des Passagiers nehmen? Und wenn ja wieviele würden es ohne Kompensation oder sagen wir mal mit einer Kompensation zwischen 5000-12.000 Meilen tun? Schliesslich seid ihr doch bestimmt alle bereit genauso selbstlos zu helfen wie der behandelnde Arzt.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
26.000
37
www.vielfliegertreff.de
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird darauf spekuliert, dass eine Nichtanmeldung beim LH-Ärzteprogramm dazu führt, dass man im Notfall gar nicht "ran" muss, weil sich bereits andere, angemeldete Ärzte an Bord befinden, auf die der Purser dann – ganz ohne störende Durchsage – zuerst zurückgreift.

Die Nichtanmeldung nützt einem als Arzt also nur, wenn andere Ärzte "dumm genug" sind, sich anzumelden. Die dürfen (aka müssen) dann nämlich in Notfällen bevorzugt ran.

Lustig ist das natürlich dann, wenn sich vorwiegend meilengeile Faker und Nichtskönner beim Ärzteprogramm anmelden, die gar keine richtigen Humanmediziner sind. Die werden dann im Notfall stets bevorzugt angesprochen. Da es sich hierbei um charakterlich verdorbene Individuen handelt, ist davon auszugehen, dass sie ihre Tarnung behalten und den Patienten trotz fachlicher Inkompetenz behandeln. Am Ende landen sie hier dann mit den anderen im Sündenthread, uns alles ist vergeben und vergessen.
 
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flysurfer

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Nach dem hier ja nun viel über Ärzte und ihre Hilfsbereitschaft gesprochen wurde nun mal die Frage an die C/F Flieger:
Wer von Euch wäre denn bereit ohne Diskussion seinen Platz in der C oder F zu räumen für einen medizinischen Notfall und dann den Eco-Sitz des Passagiers nehmen? Und wenn ja wieviele würden es ohne Kompensation oder sagen wir mal mit einer Kompensation zwischen 5000-12.000 Meilen tun? Schliesslich seid ihr doch bestimmt alle bereit genauso selbstlos zu helfen wie der behandelnde Arzt.

Für "INVOL Downgrade" gibt es bei LH ja fixe Sätze (die recht großzügig bemessen sind), und diese würde ich dann anteilig als Entschädigung erwarten.
 

flysurfer

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Ich kenne auch Aerzte, die sich nie outen auf Flügen von und nach den USA und zwar aus Haftpflichtgründen. Die Gerichtsentscheide über Schadensersatzforderungen in den USA sind Schuld....

Das ist natürlich schade für die Patienten, und auch für die Ärzte, wenn es rauskommt und man sie wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt. Bei LH ist man als Helfer sowieso vollkommen abgesichert und versichert. In anderen Situationen übrigens auch, sonst würde ja niemand mehr in irgendeiner Situation jemanden helfen (können), weil beim geringsten Fehler (oder auch ohne jeden Fehler) eine Klage folgen würde.
 

danix

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16.03.2010
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Ich kenne auch Aerzte, die sich nie outen auf Flügen von und nach den USA und zwar aus Haftpflichtgründen. Die Gerichtsentscheide über Schadensersatzforderungen in den USA sind Schuld....

Und da sind wir wahrscheinlich beim wichtigsten Grund angekommen, dass teils Ärzte weder die 5000 Meilen annehmen, noch den Dr Titel in den Vielfliegerprogrammen angeben.
 

Weltreisender

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05.04.2009
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Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird darauf spekuliert, dass eine Nichtanmeldung beim LH-Ärzteprogramm dazu führt, dass man im Notfall gar nicht "ran" muss, weil sich bereits andere, angemeldete Ärzte an Bord befinden, auf die der Purser dann – ganz ohne störende Durchsage – zuerst zurückgreift.

Die Nichtanmeldung nützt einem als Arzt also nur, wenn andere Ärzte "dumm genug" sind, sich anzumelden. Die dürfen (aka müssen) dann nämlich in Notfällen bevorzugt ran.
Nein darum geht es nicht. Es geht eher darum das LH diese Registrierung ggf. als eine Art von Vertrag betrachtet der es LH erlaubt uneingeschränkt und kostenlos jederzeit auf den registrierten Arzt zu zu greifen.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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Für "INVOL Downgrade" gibt es bei LH ja fixe Sätze (die recht großzügig bemessen sind), und diese würde ich dann anteilig als Entschädigung erwarten.

Leider war dies vollkommen unvorhersehbar und unvermeidlich und lag damit nicht im Verantwortungsbereich der LH. Also keine Zahlung. Und schliesslich hilft doch jeder gerne.
 

Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
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MUC
Aus diesem Grund habe ich mich auch nicht angemeldet. Nicht weil ich nicht bereit bin zu helfen, eher hätte ich das Gefuehl durch die gezahlten Meilen in eine Situation zu geraten in der ich der LH etwas "schulde".

Besonders als Arzt schuldest du nach Deutschem Recht *immer* eine Hilfeleistung, und zwar gegenüber dem Patienten, nicht gegenüber der Lufthansa.

Ich kenne auch Aerzte, die sich nie outen auf Flügen von und nach den USA und zwar aus Haftpflichtgründen. Die Gerichtsentscheide über Schadensersatzforderungen in den USA sind Schuld....

An Bord Deutscher Flugzeuge gilt Deutsches Recht, sobald es in der Luft ist.
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
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Zu der Haftungs-Sache die HONCIRCLELS angesprochen hat. Es gibt doch eine Enthaftungserklärung die Ärzte unterschreiben, wenn sie für einen Notfall benötigt werden. Damit sollte die Sache doch geregelt sein. Wenn das nichts bringen würde, dann würde diese Enthaftungserklärung ja nicht existieren also verstehe ich dieses Argument nicht ganz...
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Besonders als Arzt schuldest du nach Deutschem Recht *immer* eine Hilfeleistung, und zwar gegenüber dem Patienten, nicht gegenüber der Lufthansa.



An Bord Deutscher Flugzeuge gilt Deutsches Recht, sobald es in der Luft ist.

Nur interessiert das US-Behörden und Gerichte einen Dreck wenn es sich bei dem Patienten um einen US-Bürger handelt und der Flieger in den USA landet.