Das Onlinetool ist im Sinne von Amex vermutlich wirklich für die Situationen zu nutzen, in denen ein (-evtl. von der üblichen individuellen Situation abweichender- höherer) Umsatz im Vorfeld abgefragt werden soll. Grund könnte eine Entlastung der Hotline von Anfragen wie "Ich möchte einen Urlaub für 5.000 € buchen, geht das problemlos durch?" sein.
Amex hat aber womöglich nicht einkalkuliert, dass damit Limitvergleiche als Wettbewerb stattfinden oder Kunden sich zur Pflege des persönlichen Egos an ihr dort hinterlegtes Limit herantasten. Und ich unterstelle, dass die weit überwiegende Anzahl der Anfragen eben keine konkreten Ausgabenabsichten als Hintergrund haben. Mag sein, dass Amex seine Kunden nun dahingehend erziehen will, das Tool regelkonform zu nutzen. Falls ja, wird das meiner Meinung nach nicht von Erfolg gekrönt sein. Vielmehr darf man sich mit Anrufen herumschlagen, weil plötzlich die treue Kundschaft "nur noch 1k Limit" hat.
Die Onlineauskunft hat mit den in der Realität genehmigten Umsätzen nichts zu tun, das wurde hier bereits berichtet. Amex wird bei der Gewährung von Limits weiterhin Faktoren wie Dauer der Geschäftsbeziehung, Zahlungsverhalten, Umsatzhistorie und Einkommen vorrangig betrachten.
