Reise 3: Tag 5 (Umzug ins Novotel und Beginn der Arbeitswoche)
Der erste Arbeitstag begann zum Glück erst gegen Mittag. Wir packten unsere verbliebenen Koffer und gingen ein letztes Mal zum Frühstück. Um Zeit zu gewinnen, gab es diesmal neben den Vorspeisen – Hähnchen, Kürbis mit Cashew, Congee mit Tintenfisch für +1 – „nur“ Spiegel- bzw. pochiertes Ei (ohne Foto). Kurz zurück aufs Zimmer und wieder hoch in die Lounge zum Check-out.
Wir nahmen ein Grab zum für mich besser gelegenen Novotel Saigon Centre. Hatte ich mir im Sommer noch vorgenommen, fortan ins Sofitel zu gehen, musste ich zum Buchungszeitpunkt feststellen, dass das Accor-Preisgefüge wieder zu den Kategorien passte hatte bzw. deutlicher gefächerter war. Knapp 100% Aufpreis für das Sofitel und nochmal 50% mehr für das MGallery wollten wir uns nicht gönnen; das waren deutlichere Unterschiede als meist vor der Pandemie. +1 wird tagsüber ihr Home-Office ohnehin bei ihren Eltern aufbauen und ich ebenfalls die Hotelangebote wenig nutzen können. Habe heute die Preise zum Spaß nochmals geprüft, nun ist das Sofitel sogar wieder 5 Euro billiger als das Novotel, ziemlich volatil derzeit.
Im Novotel angekommen, erledigten wir die Formalitäten und ließen mangels verfügbarem Zimmer die Koffer dort. Ich knipste ein Foto des Weihnachtsbaums in der Lobby und nahm ein Grab zur Arbeit, +1 eines zu ihren Eltern.
Im Vergleich zu den beiden Aufenthalten im Sommer haben sich die Grab-Preise weitgehend „normalisiert“, d.h. wir können keine gelegentlich extremen Unterschiede zu den Taxi-Preisen mehr feststellen, meist ist Grab leicht günstiger. Die Verfügbarkeit ist ebenfalls wieder gut.
Zum Mittagessen wurde ich eingeladen, fotografiert habe ich nicht, kam mir unpassend vor. +1 sendete dafür ein Bild ihrer Verpflegung, erst dachte ich an Chili con Carne, aber sie hatte Schweinebauch in fermentierter Shrimp-Sauce mit Mango.
Angesichts der Shrimp-Sauce hätte ich nicht tauschen wollen.
Auf dem Rückweg von der Arbeit noch ein Foto dieser Kette. Für DACH-Menschen natürlich kein schlechter Name.
Abends kam ich zuerst im Novotel an und holte die Zimmer-Karten. Das Zimmer lag im 19. Stock, also auf Ebene der Lounge.
In der Lounge wartete ich auf +1, die gerade die „Remote-Mittagspause“ zur Standort-Verlagerung nutzte. Glücklicherweise ist es in dieser Jahreszeit bei ihr alles ruhiger. Diesmal arbeitet sie nämlich in der deutschen Zeitzone.
+1 beichtete nicht nur den per WhatsApp gesendeten Snack gegessen zu haben, sondern zu Mittag mit Ihren Eltern in einem richtigen Restaurant gewesen zu sein. Daher beschloss ich, den Abend mal gesund nur mit Obst zu beenden.
Reise 3: Tag 6 (Arbeitstag in SGN)
Heute klingelte der Wecker um 5:15 Uhr, sodass wir um Punkt sechs frühstückten. Neu im Novotel war für mich lediglich die Veggie-Station mit veganen Angeboten, die war mir vorher zumindest nie aufgefallen. Dort können Vegetarier sich hoffentlich vor „heimlich“ verkochten tierischen Produkten sicher fühlen.
Danach durchs morgendliche Saigon in Richtung Arbeit. Vorbei an einem Frühstücks-Restaurant und einer Getränke-Verkäuferin am Straßenrand.
Tagsüber gönnte ich mir einen „Black Sugar Bubble Fresh Milk“ im falschen Becher.
Ganz lecker und eine Alternative zu den Kaffee- und klassischen Teegetränken. Ob diese aus braunem Zucker hergestellten Getränke ebenfalls noch als Bubble Tea bezeichnet werden können, ist für mich fraglich. Läden wie der von mir besuchte oder das angebliche Original Tiger Sugar sind in SOA immer häufiger anzutreffen.
Für den Abend hatte +1 ein Restaurant ausgesucht.
Als wir zu Fuß am Secret Garden ankamen, waren wir erstmal über den Eingangsbereich verwundert.
Die Treppe ein paar Stockwerke hoch und an Fluren mit Wohnungen vorbei.
Im Restaurant angekommen.
Wir mussten mangels Reservierung auf einen Tisch warten und mir fielen, neben einigen Vietnamesen, viele Westler und Asiaten mit amerikanischem Akzent auf. Auf Rückfrage meinte +1, sie habe das Restaurant auf YouTube entdeckt. Nach zehn Minuten war ein Tisch frei und es ging auf eine halb offene Terrasse.
Wir hatten leider keinen Tisch mit Aussicht, aber der laue Wind war angenehm.
Das Restaurant sei bekannt dafür, nicht nur typische Restaurant-Gerichte anzubieten, sondern auch üblicherweise in Familien gekochte Gerichte. Eine vietnamesische Kollegin erzählte mir später, dies sei ein gewisser Trend bzw. Hausmannskost wäre lange eher schwer in normalen Restaurants zu bekommen gewesen. Hier mal eine Seite der Speisekarte.
Wir bestellten eine süßsaure Suppe (Canh Chua) mit Shrimps, Gemüse, Ananas. Traditionell wäre wohl ein Fischkopf in der Brühe, der wurde aber eingespart.
+1 meckerte ein bisschen, dass nicht alle Gerichte gleichzeitig und insbesondere die Suppe zuerst geliefert wurde. In Vietnam ist es üblich, die Suppe nicht als Vorspeise, sondern eher am Ende der herzhaften Gerichte zu sich zu nehmen.
Nach einiger Zeit kam das nächste Gericht, gebratenes Rindfleisch mit Tonkin Jasmin (Bo xao bong thien ly)
Es ging weiter mit langsam in jungem Kokossaft gegarten Shrimps (Tom rim nuoc cot dua).
Zum Abschluss geschmorrte Pilze mit schwarzem Pfeffer (Nam rom kho tieu).
Gut gesättigt traten wir den Rückweg an.
Vorbei an einfach gehaltenen, improvisiert wirkenden Cafés zum auf der Straße sitzen. Wir sahen auch eine neue Straßeninsel, die Touristen und Vietnam-Neulingen sicherlich das Überqueren der Straße erleichtert.
Reise 3: Tag 7 (Arbeitstag in SGN)
Das Frühstück und weitere Ausführungen dazu lasse ich mal weg. Die begleitende Weihnachtsmusik wiederholt sich übrigens sehr schnell.
Highlight des Tages war eine LinkedIn-Entdeckung von +1. Eine neue Kooperation der koreanischen 24/7 Markt-Kette GS25 und Heineken. Da wollten wir mal hin. Zuvor an der Lounge vorbeigeschaut. Das Angebot war mager, u.a. Tiefkühlkost mit wahrscheinlich falscher Beschriftung.
Bevor wir weiterzogen lösten wir noch unseren Welcome Drink Gutschein ein, der mit Platinum und dem Hinweise nur einlösbar in der Lobby-Bar Hand-beschriftet war. Anscheinend ist keine Einlösung in der Rooftop-Bar mehr möglich. War uns egal, wir hatten ohnehin nur wenig Zeit einkalkuliert. Als Platinum stand fast die ganze Karte zur Auswahl, wir entschieden uns für Smoothie. Mano Lassi und einen Novotel Signature Smoothie, dessen Name mir entfallen ist. War lecker.
Nun liefen wir die Hai Ba Trung herunter zur O’Briens Factory. Dort war alles wie bei den anderen Trips. Wir bestellten Burger (ohne Foto).
Wir marschierten gemütlich weiter zur GS25-Heineken-Kopperation für eine letzte Erfrischung heute.
Auf dem Weg wieder ein paar "Picknick-Cafés".
Angekommen.
Im Ergebnis ein normaler GS25 mit einer Zapfanlage und vielen Heineken-Produkten.
Mich wunderte es etwas, dass +1 sich nicht spontan für Fish Cake oder Tteokbokki entschied. Sie liebt koreanische Snacks.
Es wurde allerdings ein Gratis-Snack zum Bier serviert, das wir im Außenbereich tranken.
Reise 3: Tag 8 (Arbeitstag in SGN)
Nach dem Frühstück checkten wir aus und deponierten einen Koffer für nächste Woche. +1 fuhr ins Home Office und ich zum letzten Mal in dieser Woche zur Arbeit.
Abends ging es nach einem Zwischenstopp beim Schneider und +1’s Eltern in ein Pfannkuchen-Restaurant in der Nähe des Pullman. Banh Khot standen auf dem Programm, traditionell aus Vung Tau. Angeboten in verschiedenen Varianten, z.B. mit Ei, Tintenfisch, Krebsfleisch oder Schweinefleisch.
Als Vorspeise gab es eine Art Reispapier-Salat zum Teilen.
Sodann die Pfannkuchen mit reichlich Salat.
Hier eine schwarze Variante mit Bambus-Ache. Die schmeckte mir fast ein bisschen besser, knuspriger und weniger fettig.
Der Rest der Familie bestellte Che zum Nachtisch, wir verzichteten.
Stattdessen schlossen wir den Abend mit einer Runde bei Bia Craft ab.
Bei +1’s Eltern packten wir noch unsere Koffer für den anstehenden Trip nach Con Dao.